da kannte ich einen Mann. Ich will dir, du blöde Zicke da draussen, etwas über ihn erzählen. 7Jahre war ich alt, meinen Vater hatte ich da schon 5 Jahre nicht mehr gesehen. Aus dem Staub gemacht hat er sich, der Mistkerl. Aber da schleppte meine Mutter eines Tages einen neuen Typen an. So einen hatte ich noch nie in echt gesehen. Ein Bär, gross und stark, Haare bis zur Hüfte und an jedem Finger mindestens ein Ring. Zu denen konnte er dir Geschichten erzählen, jeden Tag neue und du wusstest nicht, welche davon wahr oder erfunden waren.
Meine Mutter hat es nicht lange mit ihm ausgehalten, ich vermute, dass sie sich auch immer gefragt hat, welche seiner Geschichten wahr oder erfunden waren. So sind Erwachsene nunmal. Als Kind brauchst du dir da noch keinen Kopf drüber machen. Ich war einfach nur traurig, aber ich konnte ihn immer noch treffen, da ich ja wusste, dass er da arbeitete, wo Konzerte stattfanden.
Später, ich war 12 oder 13, liess das nach, zuerst sah ich ihn nur noch zweimal die Woche, dann vielleicht einmal im Monat und irgendwann gar nicht mehr. Ich hatte andere Interessen.
Mit 16 kam ich in eine Clique, Drogen machten die Runde. Und ich immer mittendrin statt nur dabei.
Mit 19 hätte mein Leben fast in einer schäbigen Kellerwohnung geendet.
Du hörst mir schon noch zu, oder?
Gut. Als ich nämlich aus dem Koma erwachte im Krankenhaus, da stand er da. Ein Anruf hatte genügt.
Ich machte Entziehung, ein bisschen Therapie und als er mich das nächste Mal besuchte, fragte er, ob ich mitkommen wolle. Nach Barcelona. Raus aus all dem.
Und wie ich wollte. Ich lernte seine Freundin und seine Mitbewohnerin kennen, 2 junge Frauen, die wie grosse Schwestern wurden. Und ich lernte ihn wieder kennen, wobei, so schwer war das nicht, man musste sich nur gut erinnern.
Wir haben viele, wenn nicht sogar unzählige Gespräche geführt. Weisst du, wie das ist, wenn dir endlich mal einer zuhört? Dich nicht vollschwallt, sondern Sachen sagt wie: "Ich kann dir meine Welt erklären, deine musst du dir schon selbst erklären. Wenn du willst, dann helfe ich dir dabei."
Das tut er hier in seinen Blogs schon die ganze Zeit und nur weil du zu dämlich bist, das nicht zu erkennen, nimmst du dir raus, ihn zu ignorieren oder gar beschimpfen?
Dieser Mann reisst sich seit 30 Jahren für Leute wie dich den Arsch auf.
Dir gefällt dein Chef nicht? Warum lässt du dir das dann gefallen? Warum wirst du nicht selbst Chef?
Ich sag es dir: Weil du es nicht kannst. Weil du nicht zuhören willst. Weil du dich und deine Zipperlein für oberschlau und oberwichtig hältst.
Du willst dich mit ihm vergleichen? Viel Spass. Ich jedenfalls habe noch niemanden getroffen, der so klug ist und handelt wie er. So gelassen. So kreativ. So nachsichtig. Aber auch so fordernd. So zielstrebig.
Eins noch, Heulsuse: Mit deinen Schicksalsschlägen solltest du ihm besser nicht kommen. Oh, er wird sie verstehen, das sicher, aber bring ihn lieber nicht dazu, von seinen anzufangen.
Selbstmord der vom Vater missbrauchten Freundin, da war er Mitte 20, hat sie vom Strick abgeschnitten (hast du solche Bilder im Kopf?), Knast danach, weil er den Typen halbtot geschlagen hat, weiter 4 oder 5 Freunde, von denen keiner älter als 24 war, durch Arbeitsunfälle verloren, Scheidung, Konkurs...soll ich noch weitermachen? Vor etwas mehr als 2 Jahren dann ist seine hochschwangere Freundin vom Bus überfahren worden.
Willst du da wirklich deinen Pippifax dagegen setzen?
Ich habe ihn danach gesehen, diesen Koloss von Kerl, wie er innerhalb von nichtmal 2 Stunden komplett in sich zusammensackte, als ob man ein Hochhaus gesprengt hätte.
Flennt er dir die Ohren damit voll?
Nein? Oh, nanu!
Vielleicht ist er doch so ein bisschen anders und was er dir zu erzählen hat, auch. Könnte ja sein.
Was seid ihr bloss für Ignoranten. Ihr kotzt mich an. Er schickt mir öfter Links, was ich mir mal anschauen soll. Wie da rumgeheult wird, wie Leute die Klappe aufreissen, wie gut sie doch zwischen den Zeilen lesen können und wie supi das doch alles geschrieben wäre. Einen Dreck ist es. Ihr igelt euch ein in eine Scheinwelt und sucht nach Aufmerksamkeit bei euren Mitbewohnern.
Du glaubst, ich sei befangen? Weil ich ihn liebe? Ja, das tue ich, verdammt nochmal und wenn du zuhören könntest, dann würdest du das auch.
Ich vestehe nur zu gut, wie ärgerlich ihn das alles macht, eure Naivität, mit der ihr euch zu Sachen äussert, von denen ihr nicht die Spur einer Ahnung habt.
Ver**sst euch.
(Tscha, so klingt das, wenn man sie mal loslässt, hui, furios, gelle?)
Gastbeitrag von Andrea, der eigentlich als letzter Beitrag auf dem alten Blog erscheinen sollte und von mir einige Kürzungen und Entschärfungen erhalten hat.