Montag, 31. Dezember 2012

No more Jahresrückblick

Mettman sind, man muss es leider so drastisch formulieren, zum Ende des Jahres die Superkräfte ausgegangen.
Das ist schade, bleibt doch soviel für ihn zu tun: Welthunger, Klimawandel, Luftverschmutzung, Ausbeutung, Rassismus, Arbeitslosigkeit und Tupperdosen gibt´s  immer noch, knapp 5 Milliarden Menschen bekennen sich zu einer der Weltreligionen, 190.000 zum FC Bayern.
Aufgaben, die er 2013, dann wieder mit vollem Elan, angehen wird.
Wo der gemeine Mensch verspricht, nicht mehr zu trinken, rauchen oder gar dem Sex mit Haustieren abschwören will, da stehen für Mettman und das nächste Jahr ganz andere Vorsätze in Raum und Zeit, die demnächst als E-Book für nur noch 109,99 € zum Download angeboten werden.

Neben Vater und Mutter gesellt sich auch Kind, sprich mein kleiner Bruder, zur ausgewählten Runde, die mit Catwoman Andrea und Luisa, die unterwegs Eddy einfängt, komplettiert wird.
Datt wird  ´ne grosse Sause, fürchte ich und werde prophylaktisch die Halsmanschette anlegen, auf dass mir kein Übel wiederfahren mag.

Man liest sich im nächsten Jahr. Haut rein!

Sonntag, 30. Dezember 2012

Who the fuck is Alicia?

Gestern, es muss so in den Nachmittagsstunden gewesen sein, fand ein elektronisch Brieflein den Weg zu mir, in welchem ein schöner Start ins neue Jahr gewünscht und ewige Treue geschworen wurde.
Absenderin und mir darüberhinaus völlig unbekannt ist Alicia aus Spanien, jenes Land am Rande Europas und des Bankrotts, welches ein paar Jahre lang das bedenklich anmutende Vergnügen hatte, mich beherbergen zu dürfen.
Zu äusserster Vorsicht im Umgang mit eventuell mir nicht besonders wohlgesonnenen Menschen neigend, gebe ich grundsätzlich niemandem meine persönlichen Daten, Email-Adressen, Telefonnummern oder sonstigen Hinweise, aus denen Rückschlüsse auf meine Identität gezogen werden könnten.
Selbst wenn, was im südlichen Europa schon mal vorkommen kann, die Person sehr attraktiv ist und mir den Beischlaf in Aussicht stellt oder nach vollzogenem ebensolchen mich "besser kennenlernen" möchte, also ich meine jetzt sie und nicht mich, nicht.
Das war, zugegeben, ein sehr schwieriger Satz, aber Gehirntraining verbrennt auch Kalorien und wer will schon fette Leser?

Hätte die Dame wenigstens ein Bild hinzugefügt oder andere Hinweise wie Alter, Haarfarbe oder Körbchengrösse - aber nein, nix, nada.
Nun denke ich seit Stunden angestrengt nach, aber mir will ums Verrecken keine diesbezügliche Erleuchtung kommen, egal, wie sehr ich mich anstrenge, alle damaligen Wohn- und Arbeitsverhältnisse und Barbesuche in nicht mehr als zurechnungsfähig geltendem Zustand zu rekapitulieren.
Die kennt meinen vollen Namen, Alter und Herkunftsland.
Ihr seht mich verwirrt und erschüttert, denn vor 2010, als ich Barcelona verliess, hatte ich nachweislich noch kein Alzheimer. Jetzt auch nicht. Glaub ich.

Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täterin führen, wird hiermit eine Belohnung ausgesetzt.

Samstag, 29. Dezember 2012

Zum Jahresende mal was Erfreuliches

Eigentlich sind mir Statistiken, sofern sie nicht im Tagesgeschäft benötigt werden, relativ hupe.
Allerdings stechen diesjährig drei Zahlen so dermassen heraus, dass sie eine Würdigung an exponierter Stelle verdienen, als da wären:

Krankenstand
Die durchschnittliche Prozentzahl der arbeitsunfähig Krankgemeldeten liegt bei ungefähr 3,5 bis 4.
And here are the results from Barcelona, Vienna and Tyrol:  0,3.
Nullkommadrei, wem die nichtnumerische Schreibform mehr beliebt.

Mitarbeiterfluktuation:
Bei uns: 1,4%
Im Rest der von uns beackerten Welt: mindestens 10%

Auslastung (sprich: Belegung der Hotelzimmer)
Hier muss man ein wenig trennen, da die Stadthäuser in Wien und Barcelona naturgemäss besser gebucht sind - Wien: gut 85%, Barcelona knapp 88% und last but not least die auf den ersten Blick unspektakulärste Zahl, nämlich Tirol: rund 68%, was jedoch um so beeindruckender ist, da a) Saisongeschäft und b) der Tiroler Landesdurchschnitt bei etwa 40% liegt.

So, ich geh jetzt mal die Belege schreddern, sonst kommen die mir morgen wieder alle und wollen mehr Geld und das benötige ich doch selbst, um nämlich meine Mutter wieder ausfliegen zu lassen, die ich vorhin erwischte, wie sie mit dem Barkeeper und Obstler Brüderschaft trank, was nicht weiter schlimm wäre, würde sie dabei nicht erzählen, ich hätte als Kind meinen Hamster verbrannt.
Das stimmt zwar im Wesentlichen, allerdings war ich vier, nicht vierzehn Jahre alt
u n d   d a s  w a r   e i n   U N F A L L, verdammte Hacke.

Freitag, 28. Dezember 2012

Brothersteller statt Böller

Sagt mal, nerven euch die mangelnden Verbraucherinformationen auch so?
Kürzlich diese Nummer mit der Adventskalender-Schokolade zum Beispiel: Da bemüht man sich redlich, die Blagen einigermassen winterfest zu kriegen und dann erfährt man so ganz nebenbei mal, dass das Mineralöl darin gar nicht für kalte Temperaturen geeignet war. Falsche Viskosität. Blöde Sache das.
Unseren Autos gönnen wir ein sauberes 5W-30 oder meinetwegen auch 0W-20, wenn wir denn aus Sachsen-Anhalt sind und das System nicht raffen, aber bei den Kindern wird wieder gespart, tssss.

Ich selbst gehe ja nur noch in Begleitung mindestens eines ausgebildeten Lebensmittelchemikers oder Toxikologen in den Supermarkt,weil ich mir ums Verrecken nicht merken kann, welche Zusatzstoffe im wesentlichen Rattengift oder eben doch nur Geschmacksverstärker sind.
Überaus lustig an der ganzen Sache find ich ja, dass genau dieselben Leute, die mir das Rauchen verbieten wollen, beim Futter dann doch eher nicht ganz so pingelig sind und da jeglicher nur irgendwie erdenklicher Dreck drin sein darf und es mir als Verbraucher obliegt herauszufinden, ob das gesundheitsschädlich ist oder sein könnte.
Mir als Allesfresser, der jeden Tag kurz nach dem Aufstehen und einer angemessenen Portion Kaffee sowieso alles Überflüssige Richtung Kanalisation schickt, mag das ja nichts ausmachen, aber wer bitteschön denkt an die Rentner, Kinder und andere Randgruppen?
Keiner.
Genau.
Ausser mir natürlich. Und weil das Jahresende naht, fasse ich hiermit den guten Vorsatz, 2013 mindestens eine  Lebensmittelfabrik in die Luft zu sprengen. Und je einen Politiker jeder Partei.
Dafür böller ich Silvester auch nicht. Versprochen.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

THE KING´S SPEECH

Oft werde ich gefragt, wieso ich so bin. Dabei dehnen die Leute das  "so"  immer unnatürlich und verziehen das Gesicht spür- und sichtbar. Das verletzt mich tief . Denn auch ich habe Gefühle, die über Hunger und Kälte hinausgehen.
Ein sehr probates Mittel ist, diese vor versammelter Mannschaft offen zu legen, indem man eine Rede hält.
Weihnachten, wenn eh alle rührselig und angepisst sind, weil sie arbeiten müssen, hat sich als exzellenter Zeitpunkt für dieses Vorhaben etabliert.
So rief ich meine Schäfchen herbei, liess Sekt und andere leichtalkoholische Getränke kredenzen, um sodann
das grosse Sentiment aus dem Sack, dem weihnachtlichen, rauszuholen.

"Liebe Mitarbeiter (kurze Pause), Kollegen (etwas längere Pause), Freunde (ab dem d schaut man den Leuten penetrant in die Augen und tut so, als ob man ein Tränchen verdrücken möchte), ich danke Euch allen für die geleistete Arbeit, die Loyalität und den Elan. Bevor ich nun zur Übergabe der Bonus-Schecks ko"

Spätestens da wird gejohlt, die Frauen tanzen, die Männer jubeln und die Köche werfen ihre Mützen in die Luft.
Den Rest kann man sich dann sparen.
Heute kommen meine Eltern - sie wollten Weihnachten doch lieber, ich zitiere, "mit den Liebsten" verbringen.
Da brauche ich all die verbliebenen Worte.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Wenn Käpt´n Iglo zum Gebet ruft

Nun, wieder zum einzig wahren Männergetränk zurückgekehrt, will ich den gestrigen Gedankengang um den auslösenden Aspekt erweitern. Allüberall kommen derzeit nämlich die guten Menschen von umme Ecke aus selbiger und seiern die Welt mit ihrem Betroffenheitsgeblubber voll.
Weihnachten, das Fest der Liebe, Geburt des Heilands blablabbersülz.
Schmarrn.
Erstens wäre glaubenskonform der 6. Januar der Tag , wo Gold, Weihrauch und Smartphones verteilt werden, zweitens, und das ist das meiner Meinung nach viel grössere Übel, drängt, so man sich die Mühe macht, Verfasser´s Herkunft zu ergründen, sich der Verdacht auf, dass da die Domina einmal im Jahr Kuschelsex für alle verordnen will.

Die Älteren unter euch werden sich erinnern, dass es da mal eine Art Partei gab, deren Vertreter nach Kreis-, Land-, nun auch den Feiertagen mit Besetzung drohen.
Der kompletten Inhaltslosigkeit nur knapp entronnen, spielen sie jetzt Linkspartei. Nur mit Internetanschluss.
Über den verbreiten sie humanistisches Gedankengut. Toleranz fordern sie gar. Wuiiih.
Ich selber habs ja nicht so mit selbiger. Die eigentlich auch nicht. Nur geb ich das zu. Die nicht.
Empathie ist auch so ein wundervolles Schlagwort. Ich halte mich ja schon für mitfühlend, wenn ich dir ´nen Krankenwagen rufe, nachdem ich dich umgehaun habe. Die nicht.
Ist der Shitstorm ein besonderer, mir grad nur nicht so vermittelbarer Ausdruck von Nächstenliebe?

Wie dem auch sei, wer tagsüber beratend PR, in seiner Freizeit amateurhaft Archäologie und gleichsam Politik betreibt, muss sich schon mal die Frage gefallen lassen, wie er/sie/es dazu kommt, Gedankenkonstrukte von Tiefgang haben zu wollen, die´s über Weihnachten hinaus schaffen, irgendeinen Eindruck beim Leser zu erzeugen.

Sein wir doch mal ehrlich - wer von Toleranz redet, meint meistens doch nur: beisst du mich nicht, ziehe ich dir nicht an den Haaren, Nächstenliebe bedarf irgendwelcher obskuren christlichen oder sonst religiös motivierten Begründung und Empathie bekommt nur, was man versteht.
Warum sollte das kurz vorm Jahreswechsel anders sein?


Dienstag, 25. Dezember 2012

All you can eat

Weihnachten. Wir feiern den Geburtstag von SATURN und DOUGLAS, ein Grossteil der Welt verfällt in Sehnsucht nach Frieden, Liebe und Geborgenheit, die Waffen ruhen für ein paar Stunden, bis die Bekloppten      
sich erinnern, dass man für Öl, Gas, Mais,Weizen, Wasser, Gott, Allah, Jahwe, seltene Erden, Hamburger etc.pp.  ruhig Millionen verhungern lassen und Abertausende in den Krieg schicken kann.
Böse ist immer der jeweils Andere.
Mein Bauch gehört mir.

Wie ich vorhin so eierlikörselig vor mich hin meditierte, da kam mir die Idee, dass die ursprüngliche Weihnachtsgeschichte ja schon falsch angelegt sein muss, sowohl historisch, als auch literarisch.
Wunderglaube, Tränendrüsengedrücke - kurzum: "Mitten im Leben" vor 2012 Jahren.
Da wundert sich einer über Leute, die davon abrücken?

Was kann uns die Story denn heute noch vermitteln?
Dass man einen Krippenplatz bekommt, wenn man angibt, nicht zu wissen,von wem das Gör ist?
Dass die damaligen Schreiber Plinsen waren und nicht wussten, wann der Halleysche Komet da unten in der Gegend so rum- und vorbeifliegt?
Dass Zimermänner eine ziemlich tolerante Auffassung von ehelicher Treue haben?

Eben!

Daher schenkt euch ruhig iPads, Turnschuhe im Gegenwert eines Kleinwagens oder Selbstgestricktes. Wenigstens bei letzterem hat die Altkleidersammlung was davon und der Somali bekommt ´nen hübschen Norwegerpulli.





Montag, 24. Dezember 2012

Was reimt sich auf Markus Lanz?


Weiss ich auch nicht, hab mir aber gedacht, das sei ein gelungener Einstieg, um euch ein wenig zu sentimentalisieren. Und wie sollte das besser gehen, als mit der folgenden kleinen Geschichte, die einige  schon kennen, worauf jedoch in Zeiten wie diesen keine Rücksicht genommen werden kann?

Ich wollte nie erwachsen sein

Die Schneeflocken, gross wie Fünfmarkstücke, fielen schier endlos aus den riesigen grauen Wolken und Jörg fragte sich, wieviel Schnee wohl in der Nacht gefallen sein mochte. Ein halber Meter? Vielleicht sogar ein ganzer? Die Autos jedenfalls waren nur noch als weisse, hügelige Skulpturen wahr zu nehmen. Er musste sich beeilen, denn sonst war Hans wieder schneller und hatte die Einfahrt schon vom Schnee geräumt.
Schnell noch den Schneeanzug übergestreift, Handschuhe an und 'ne Mütze übergestülpt - und dann nichts wie raus. Hans war ein alter Mann, 80 oder so, aber er ging noch jeden Tag in seine Fahrradwerkstatt mit dem kleinen Laden und werkelte vor sich hin. Wenn die Eltern mahnend den Zeigefinger hoben und sagten, das hiesse Herr Blöchinger und nicht Hans, dann zwinkerte er ihm zu und meinte: "A geh, passt scho." Jörg hatte Glück. Heute war der Hans zum Arzt in den Nachbarort gegangen, weil's ihn im Rücken zwickte. So nahm er sich die grosse Schaufel und befreite die ganze Einfahrt von den Schneemassen. Die Kälte machte ihm nichts aus, wusste er doch, dass ihn nach vollbrachter Arbeit eine leckere Tasse Kakao erwartete, von Hans' Tochter, der Pensionswirtin, zubereitet und dampfend heiss serviert. Nach der kleinen Stärkung gings hoch zu den Eltern, die man ruhig, auch wenn sie Urlaub hatten, schon um die Zeit wecken konnte.
Nach dem Frühstück mit frischen Semmeln von einem echten Bäcker, so einem, der noch den Teig anrührt und die Brötchen formt und nicht vorgefertigte, eingeschweisste aufbackt, gings zum Skifahren. Jörg liebte das Skifahren und das Drumherum. Oft stellte er sich zu einem Erwachsenen an den Lift und fachsimpelte ein bisschen übers Material oder das Wachs, was denn wohl bei dieser oder jener Schneebeschaffenheit zu verwenden sei.
Am späten Nachmittag, wenn die Dämmerung hereinbrach, gings zurück in die Pension. Die nassen Klamotten auf die Heizung, den durchgefrorenen Körper in die Badewanne.
Dann hiess es, sich fein zu machen, denn heute war ja Heiligabend und man wollte doch essen gehen. Nicht in die Dorfgaststätte, wie an den übrigen Tagen, sondern in die nahegelegene Stadt. 3 Kilometer durch meterhohen Schnee, weil er ja natürlich nicht auf der geräumten Strasse gehen wollte, so wie die Eltern das taten, wo sie jedoch ein gutes Ziel für Schneeballwürfe abgaben. Mutter grämte sich ob der guten Kleidung, die selbstverständlich völlig eingefroren war. Aber man liess die Kinder, Jörg und seine zwei Brüder, gewähren. In der Gaststätte dann musste man schon einen Platz nahe dem Ofen ergattern, so nass und durchgefroren, wie man war.
Gern hätte der Vater das Essen in Ruhe geniessen wollen, doch die Jungs waren viel zu aufgeregt und drängten zum baldigen Aufbruch, wussten sie doch, dass sie in der Pension die Geschenke erwarteten. Also schnellstmöglich wieder zurück, diesmal auf der Strasse -man wollte ja schliesslich keine wertvolle Zeit mit Klamottenwechsel verlieren- und dann stand man unterm hell erleuchteten Tannenbaum, sang schnell ein paar Weihnachtslieder, bis die Eltern endlich den Startschuss gaben. Und dann flogen sie nur so, die Geschenkpapier- und Schleifchenfetzen. Was mochte wohl in dem riesigen Paket drin sein, auf dem in Schönschrift, Mutter's Werk, "JÖRG" prangte?
Skier und Stöcke. Jawoll. Der Wunschzettel war angekommen. Und da, in dem kleinen? Skistiefel. Und das dreimal. Für jedes Kind eine Garnitur. Schnell angezogen und montiert...und dann wird die Einfahrt runtergerutscht, während sich die Eltern mehr oder weniger an Selbstgebasteltem oder-gemaltem erfreuen.
Danach sitzt man noch eine Weile zusammen, lauscht Weihnachtsliedern und spielt zusammen ein Spiel, bevor die Jungs die Müdigkeit überkommt und einer nach dem anderen ins Bett getragen werden muss. Jörg träumt in dieser Nacht davon, ein berühmter Skirennläufer zu werden und wenn er mal gross sein wird und eigene Kinder hat, dann will er ihnen solche Weihnachtsfeste bereiten.



MERRY X-MAS



Samstag, 22. Dezember 2012

Die am strengsten riechenden Eltern der Welt

Das , meine Damen und Herren, liebe Kinder und Weltuntergangsüberleber, ist der Arbeitstitel einer von mir konzipierten Doku-Soap, die in Kürze Redakteure, Programmdirektoren und Reinigungspersonal aller gängigen Fernsehsender in hellste Aufruhr versetzen wird.
Und da sage noch einer, mit gebrochenen Halswirbeln könne man nicht kreativ sein. Pah.

Zum leichteren Verständnis beginne ich meine heutigen Ausführungen mit einem kleinen Warnhinweis an Menschen, die zu Ausflügen in mexikanische Wüsten mittels MotoCross-Motorrädern tendieren:
Lasst es!
Die Maschinen sind scheisse, Wüste ist scheisse und mit halb durchgezwacktem Genick in selbiger rumzuliegen  birgt auch weniger Unterhaltungspotential, als man auf den ersten Blick annehmen könnte.
Wenigstens hatte ich ein Handy dabei, was für ein Glück - zwar gabs dort keinen Empfang, aber ich konnte damit einen Kojoten vertreiben, der Gefallen an meinen Lederstiefeln gefunden zu haben schien. Hab ihm das Telefon an den Kopf geschmissen. Lobpreiset die Technik!
Nach einer angemessenen Ruhezeit von etwa 8 Stunden beschloss ich, dem Besitzer sein nur leicht defektes Vehikel zurückzubringen und rumpelte relativ frohgemut auf der Karre zurück, wovon der Orthopäde, so er anwesend gewesen wäre, sicherlich abgeraten hätte, jedoch  schien mir die Alternative, nachts von allerlei Getier angeknabbert zu werden, auch nicht erstrebenswerter und so kam ich, müde und auch ramponiert, glücklich am Ausgang der Wüste zu stehen, liess mich vom Krad fallen und  Arzt begutachten.
Der fand, ich sähe noch ganz gut aus für mein Alter, betupfte die augenscheinlichsten Wunden mit einer seltsam riechenden Tinktur, fixierte die leicht aus dem Lot ragende linke Schulter mit einem formschönen Verband und ging wieder schlafen. Ich tat es ihm nach.

Am darauffolgenden Tag verspürte ich zwar einen mässigen Kopfschmerz, liess mir aber, da junge Frauen zugegen waren, nichts weiter anmerken. War eh letzter Urlaubstag, da will man ja schliesslich nicht als Memme in Erinnerung bleiben.

Also bestieg ich das Flugzeug Richtung Heimat und wie wir so über dem Atlantik in heftige Turbulenzen gerieten, da dachte ich zuerst daran, ob es nicht besser gewesen wäre, den Bus zu nehmen und gleich anschliessend, dass das merkwürdige Knacken im Hals schon recht laut war, was der Flughafen-Medizinmann in Madrid, wo eigentlich der Umstieg nach Barcelona geplant war, auch fand und weitergehende Untersuchungen anordnete, an deren Ende die Diagnose doppelter Halswirbelbruch stand.
Unschöne Sache das, vor allem, weil man in der Folgezeit über mangelnde Beweglichkeit klagt und sich lustige Freizeitaktivitäten wie Hell´s Angels in die Brustwarze zwicken erstmal erledigt haben.

Vielleicht erzähl ich demnächst noch ein wenig über differierende Vorstellungen von Privatpatiententum in spanischen Krankenhäusern, verschobenen Hoteleröffnungen und kollabierenden Geldgebern, schönen Krankenschwestern, denen man aber nicht nachgucken kann, weil sich der Hals nicht drehen lässt und ähnlichen Unannehmlichkeiten, aber vorher will ich zurückkommen auf mein wahnsinnig innovatives TV-Format, welches, da bin ich mir sicher, die Fernsehlandschaft revolutionieren wird.

Doch ach, die Zeit, sie rinnt nur so dahin und jetzt geh ich erstmal pennen, grüsse alle Apokalyptiker und Suchenden, sowohl jene, die Sinn, als auch jene, die mich gesucht haben.
Da bin ich wieder, fast wie neu.