Donnerstag, 31. Januar 2013

Flieger, grüss mir die Sonne

Zu den Hauptaufgaben meiner Sekretärin gehört, mal vom Posten bunter Bildchen mit grenzwertigem Humorkontent auf FB abgesehen, mir das vermaledeite Leben so angenehm wie möglich zu gestalten und  mich überfordernde Aufgaben abzunehmen.
Dazu zählt auch das Buchen von Flügen - jedenfalls Business, Economy krieg ich grad noch so hin - , so es mich denn in die Ferne zieht, was es nächste Woche tut.
Jefe verspürt geradezu unbändige Sehnsucht und möchte einige seiner wertvollsten Gedankengänge mit mir persönlich erörtern. Dem will ich wohl nachkommen, bedeutet es in der Regel doch, dass sich mein Salär nicht unerheblich erhöht und wenn sich jemand quasi so aufdrängt...wie soll ich dem widerstehen?
Wird eh mal wieder Zeit, die Inflation, ihr versteht? Gut.
Valencia steht an. Die haben ein prima Guggenheim-Museum, ´ne scheiss Fussballmannschaft und Raúl und Melody, die haschischgewordene Völkerfreundschaft zwischen Spanien und Frankreich.
Das heisst, ich flieg da runter, heuchel kurz Interesse für Jefe´s Belange und mach mich sodann  auf die Strümpfe, um der Verständigung der Nationen ein weiteres, nämlich deutsches Element hinzuzufügen, was jegliche Feierlichkeit begründet und somit ´ne erstklassige Ausrede für folgende Exzesse sein wird.
Raúl ist mittlerweile mehr oder weniger stolzer Besitzer eines Ateliers, wo er bunte Bildchen dauerhaft auf T-Shirts projeziert. Ist man wohlgesonnen, kann man ihn demnach als Künstler bezeichnen, während Melody neben erstklassigem Aussehen auch einen gewissen Geschäftssinn mitbringt, was die beiden regelmässig vor dem sicheren Hungertod rettet.
Es leben die schönen Künste, Ryan Air und natürlich Jefe.
Hoffentlich leb ich danach auch noch.

Mittwoch, 30. Januar 2013

Push-Up oder hau ab

http://demiansunheilewelt.blogspot.co.at/2009/09/brennend-heisser-wustensand.html

Da findet man oder auch frau, je nach Tagesform und aktuellem Hormonstand, meine Haltung zu tatsächlichem Sexismus beziehungsweise sexuell motivierten Übergriffen.

Ich hoffe, damit denen gedient zu haben, die mir eine frauenfeindliche Haltung attestieren wollten und ferner fanden, ich hätte mich mit dem Beitrag "Endlich frei" über Opfer lustig machen oder sie gar ins Lächerliche ziehen wollen.
Nicht ich habe das getan, sondern diejenigen auf Twitter oder in ihren Blogs, die scheinbar völlig traumatisiert über alberne Begebenheiten  berichten, die mit tatsächlichem Sexismus so rein gar nichts zu tun haben und Männer, die sich von ihren Kommentatorinnen den Heiligenschein polieren lassen wollten
Menschen, die als Berufsbezeichnung Soziologin angeben und von institutionalisierter sexueller Gewalt gegen Frauen phrasieren, haben den Bezug zur Realität verloren oder noch nie gehabt.
Sexuelle Übergriffe, die sich aus einem Machtgefüge oder auch nur körperlicher Überlegenheit einer der beiden Beteiligten ergeben, lassen auf  dessen charakterliche Schwäche schliessen, eventuell sogar eine krankhafte Veranlagung oder Erziehung, die ihn dahin gebracht hat (oder sie), aber institutionalisiert?
Habt ihr die letzten 30, 40 Jahre verpennt, oder was?
Im Gegensatz zu denen bin ich für Gleichberechtigung, da ich, wenn ich nicht gerade scharf auf sie bin, die Menschen nicht nach Geschlecht oder Herkunft beurteile. Da habe ich sehr viel objektivere (und auch subtilere) Möglichkeiten.

Abschliessend  möchte ich nicht versäumen, euch Frauen zu erläutern, wieso wir Männer so gerne auf weibliche Brüste gucken. Ihr glaubt, das sei sexuell motiviert? Schmarrn!
Es erinnert uns an Flüssignahrung und vollgekackte Windeln, etwas, das für viele von uns schon bald wieder Realität sein wird.
In diesem Sinne:

Guten Abend!

(Eigentlich traurig, dass ich das jemandem erklären muss, der mich 12 Jahre lang kennt!)

Montag, 28. Januar 2013

Die Verweicheierisierung der Gesellschaft

...muss als Titel und auch Thema des nächsten Posts herhalten, der aber leider erst Dienstag/Mittwoch erscheinen wird. Diese leichte Verzögerung ist dem Umstand geschuldet, dass ich diverse Mails bezüglich der vorangegangenen zwei Beiträge beantworten musste und nun nur noch auf die Sänfte warte, die mich gen Bahnhof tragen wird, von wo aus der kleine blaue Mann in die grosse Stadt an der noch viel blaueren Donau fahren wird.
Unter dem Motto "Keine Macht den nur mässig wirkenden Drogen" werde ich mich dort der allwöchentlichen vergnüglichen Abendgestaltung hin- und meinen Senf zu allem Möglichen abgeben.
Also quasi wie hier und immer, nur alles viel bigger halt.
Oh, ich höre die Ketten der Träger rasseln - servus, habe die Ehre und küss die Hand, Madam.

Sonntag, 27. Januar 2013

Endlich frei

Lange habe ich geschwiegen. Viel zu lange. Jetzt endlich kann auch ich, gestärkt durch die Aufmunterung, die man allerorts erfährt, reden. Es muss einfach mal raus, damit es seine quälende, traumatische Dimension verliert.
Auch ich wurde schon Opfer von Sexistinnen und wie ich mir hier so die Tränen trockne, um die Wiedergabe nicht zu verwässern, da kommt mir das Jahr 83 wieder in den Sinn. Ich arbeitete als Surflehrer in Australien und wollte -ehrlich, ganz, ganz ehrlich- ausschliesslich Wellen reiten, aber die zumeist weibliche Schülerschar liess mir einfach keine  Ruhe, nichtmal abends, wo ich doch eigentlich nur im Sonnenuntergang sitzen und Rilke lesen wollte. Immer und immer wieder  kamen sie und flirteten gar heftigst mit mir, eine hat mich sogar mal unsittlich an der kräftigen Schulter berührt.

Naja, Down Under, dachte ich halt und verliess diesen unzivilisierten Ort recht bald Richtung norddeutscher Großstadt, wo ich fortan erneut Lebensunterhalt und nebenher auch Boxkämpfe bestritt.

"Mach ihn tot, du geiles Miststück!" gehörte dabei zu den noch eher als harmlos zu bezeichnenden Aufforderungen aus den östrogen überfrachteten Sitzreihen. Kusshändchen und  Gebrauchtslips flogen mir zu.

Einmal gar, ich musste zwischenzeitlich wohl so um die 30 und damit in voller Blüte gewesen sein, gingen wir, meine Rigger-Kollegen und ich, ob der herrschenden Hitze nur notdürftig angezogen, in der Arbeitspause durch die Innenstadt. Und da waren sie - wie Zoobesucher die Tiere begafften sie uns ungeniert und deuteten mit der Zunge in der Wangenhöhle Sexualpraktiken an, die unsereins nur von den TV-Sendern kannten, die man im Hotel extra bezahlen muss. 3 nicht mehr ganz junge, wenngleich noch nicht ganz abgelaufene Grazien im offenen Cabrio.

Soweit nur ein paar Beispiele, wobei sich ja die Frage stellt, was Sexismus denn eigentlich überhaupt ist.
Steigert man den weiblichen Sexismus, wenn man mit dem Porsche-Schlüssel lässig wedelt?
Ist es nicht auch schon Sexismus, wenn Frauen, die bestenfalls halb so alt sind wie ich, in mir nicht den zärtlichen, treusorgenden, zuverlässigen Partner sehen, sondern einen wandelnden Rentenfonds?

Ich kann es euch nicht sagen, bin aber unendlich froh, dies so Belastende niedergeschrieben zu haben.
Zur Freiheit, zur Sonne, Schwestern!

Samstag, 26. Januar 2013

#Aufschrei

Endlich kann sich jeder, dem bisher noch nicht genügend Aufmerksamkeit zuteil wurde, via Twitter oder artverwandten asozialen Medien, den erforderlichen Schub an Nachholbedarf holen. Ist ganz einfach:
Schreib einfach irgendwelchen Blödsinn unter oben genanntem Hashtag und schon prügeln sie wahlweise auf dich ein oder laichen Betroffenheitsgesülze ab.
Es ist immer wieder schön zu merken, dass Leute, die sich für wahnsinnig schlau halten, offenbar von zwei, gleich auch noch elementaren Dingen so rein überhaupt keine Ahnung haben und das  publicitygeil in die virtuelle Welt hinauströten.
Von Macht und Sexualität ist die Rede, was sich eigentlich von selbst versteht, aber gerne nochmal explizit ausgeführt wird. Für diejenigen unter den Buchstabenakrobaten, denen Begriffe wie Psycho- und Soziologie  erschreckend fremd zu sein scheinen, was sie allerdings nicht davon abhält, darüber zu schreiben. Manchmal sogar für Bares. Die nennen sich dann Feminist (Achtung!) Innen oder irgendwas mit Kommunikation, PR, Social Media, Student, Topflappenhäkler oderoderoder.
Ab 1000 Followern wird dem Lesevolk hingeschleimt, was es denn gerne hören möchte, ab 5000 ist selbst das nicht mehr nötig, weil man sich in der Elite der Twitterasten wähnt und entweder die Schnauze bzw. die Finger still hält oder aber locker auf die 40 oder 50 Angewiderten verzichten kann.
Damit bekommt Diskurs eine neue Qualität, nämlich eine unterirdische.
Während zutiefst traumatisierte 48-jährige Frauen erschüttert schildern, wie ihnen drei 17-jährige, alkoholisierte Jugendliche aus der abfahrenden U-Bahn heraus obszöne Gesten zuteil werden liessen -und das vor 20 Jahren, man stelle sich vor-, berichten 20-jährige über 48-jährige Chefs und Kollegen, die anzügliche Witzchen machen.
Dazwischen mischen sich Stimmen von tatsächlichen Opfern sexueller Übergriffe, wobei mit Sicherheit nicht die gemeint sein soll, die da nun seit 4 Stunden ununterbrochen  von ihren angeblichen Erlebnissen schwafelt.
Demgegenüber stehen Möchtegern-Machos und die Unvermeidlichen, denen Mama erzählt haben muss, dass alle Frauen Schlampen seien. Ausser Mama natürlich.
Jut, aber was empfehlen wir denn nun den versammelten Hobbyaphoristikern?
Lernt! Lest! Schaut euch um im Leben!
Vielleicht rallt ihr dann irgendwann mal, wie Macht und Sexualität zusammen gehören.
Und wieso das nur bedingt ein gesellschaftliches, sondern vielmehr ein individuelles Problem ist.
Jedenfalls in unseren Breiten.


Freitag, 25. Januar 2013

Humpelstilzchen

Bevor sie noch romantische Gefühle für mich entwickelt, hab ich meine Sekretärin gestern erstmal angepflaumt, warum mein Büro nicht behindertengerecht ausgebaut sei und warum eigentlich immer ich es sein müsse, dem sowas auffalle. Die Antwort war wenig befriedigend, ziemlich knapp gehalten und beinhaltete diverse Schimpfwörter, deren Wiedergabe ich mir verkneife, weil nicht der Eindruck erweckt werden soll, meine Mitarbeiter würden die elementaren Grundrechte, wie etwa das meinige auf Menschenwürde, nicht respektieren.
Grad wollt ich ihr noch ein fröhliches "Olle Kackbratze" hinterherrufen, da knallte auch schon die Tür in ihren Rahmen, wo sie für den Rest des Nachmittages auch verblieb, was mir die einzigartige Möglichkeit eröffnete, guter Laune zu frönen und sämtliche Schokoladenbestände alleine zu futtern.
Nebenher verfasste ich einige Emails, in denen säumigen Schuldnern Schüsse aus nächster Nähe auf empfindliche Körperteile angedroht wurden, kündigte Lieferantenverträge fristlos und spielte der Lokalpresse Nacktfotos meiner ärgsten Widersacher in puncto Gastbeherbergung zu.
Dann jedoch verfinsterte sich meine Gemütsverfassung radikal und mir war nach menschlicher Nähe und Wärme zumute, sodass ich den Fernseher einschaltete und eine Weile zuschaute, wie sich zwei Asis ankeiften, weil einer dem anderen die Frau ausgespannt hat. Oder das Bier ausgetrunken, so genau war das nicht zu eruiren.
Da plötzlich konnte ich mich meines Lebens wieder erfreuen und beschloss spontan, jedem, der bereit sein sollte, mir ein Lächeln zu schenken, unaufgefordert einen Vortrag über die Vor- und Nachteile schweissaufsaugender Einlegesohlen zu halten. Man weiss ja nie, wozu man`s mal brauchen kann, nicht wahr?
Und morgen nehm ich wieder illegale Gemütsaufheller. Die bangen einfach mehr.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Broken dreams

Für alle, die´s immer noch nicht gerafft haben: Ich bin besonders. Jawoll.
Um´s zu spezifizieren: Besonders dämlich.
Grad noch mal knapp dem feigen und hinterhältigen Mordanschlag eines subversiven Mitglieds der Küchencrew entkommen, sprang ich gestern freudestrahlend aus dem Bett, um den Tag mit einer gehörigen Portion Kaffee und Optimismus zu begrüssen. Die Füsslein nackt in  spanischen Ledersandaletten ruhend, schlurfte ich umher, übersah dabei den Bettpfosten und semmelte volle Elle mit dem kleinen Zeh dagegen.
Auf dem rechten Bein hüpfend durchquerte ich mehrmals die Wohnung auf der Suche nach einem Stück Holz, um darauf beissen zu können, was zwar nichts bringt, man aber immer wieder im Western sieht, wenn den Cowboy arge Schmerzen plagen. So geschah auch mir.
Das ist im Übrigen die Stelle, wo ihr eure in letzter Zeit doch eher mauen Empathiewerte nicht unerheblich optimieren könnt, auf dass mir tröstende Worte zuteil werden mögen, denn, wie vorhin ein Mensch mit medizinischem Studium feststellte, der Zeh, der kleine, linke, der ist erstmal hinüber. Gebrochen, genau wie sein Besitzer, dem der Schuh plötzlich nicht mehr passen wollte und eine seltsam pochende Pein den Unterschenkel hinaufkrabbelte, die jedoch der Arzt mit einer satten Spritze zu stoppen wusste.
Dann klopfte er den Zeh, den kleinen, linken, mit einem Fleischhammer zurück in seine angestammte Form, wovon ich allerdings nur die Geräusche wahrnahm. Um der angedrohten Amputation zu entgehen, verzichtete ich aufs Rauchen während dieser für den Doktor anscheinend recht anstrengenden Prozedur.
Und nu sitz ich hier, das Bein, das linke, von der Lende an abwärts taub und klage dem Mond mein Leid.
Und euch, was aber wahrscheinlich wieder aufs selbe hinauskommen wird.
Trotz- und alledem ist mein Tag- und Nachtwerk vollbracht, das Glas gut gefüllt und mein momentaner Zufriedenheitspegel relativ hoch, was aber auch an den Drogen liegen könnte, den legalen.
Und wehe, es lacht einer. Also lauter als ich selbst.

Mittwoch, 23. Januar 2013

"Lieber Arald,

kannst du mir nicht schicken ein Terrin von die Bohnensuppä, die so schön at geprickölt in mein Dickdarm?"

Einmal  geschlossene Feindschaften wollen gehegt und gepflegt sein, da muss der moderne, mit der Zeit und langsam, aber sicher aus dem Leim gehende Diktator auch schon mal persönlich in die Tastatur greifen und liebgewonnenen Mitarbeitern Emails schicken, denen auch gerne Scans von Lobhudeleien der englischstämmigen Gäste angehängt werden dürfen. Das ist in etwa vergleichbar mit...äh...mit...äh...gar nichts. Menschen, die auf einer Insel leben und Essig auf Kartoffelprodukte kippen, stellen keinen Maßstab für eine hochwertige Küche dar.
Ausserdem sind die schon vor dem Abendmahl breit und das zählt dann eh nicht.
Wie man ja überhaupt sagen muss, dass sich der Alkoholkonsum recht ordentlich entwickelt hat, seitdem wir eine Kooperation mit britischen Veranstaltern eingegangen sind.
Spirituosen sind, da ist sich die Fachwelt einig, der Markt mit dem besten Potential - gesoffen wird immer.
Das ist einerseits zwar verständlich -man denke nur an die britischen Männer, die doch beim Anblick ihrer Frauen schier verzweifeln müssen: man weiss nie, sind das nun Altersflecken oder Sommersprossen?-, andererseits schätze ich persönlich den eher gemässigten Umgang mit Hochprozentigem, denn nur all zu leicht macht man nicht reparable Fehler, wie etwa Kinder, im Zustand fortgeschrittenen Kontrollverlustes.
Spätestens bei der Einschulung merkt man  dann, dass das Balg nicht nur hässlich wie die Nacht, sondern auch brunzdoof ist und das markiert den Zeitpunkt, wo man sich entscheiden muss - geb ich mir die Kugel oder doch lieber weiterhin die Pulle?
Ein Teufelskreis, wenn kein adäquates Schiesswerkzeug zur Hand ist, aus dem auszubrechen nur den Wenigsten gelingt; der englische Thronfolger kann ein Lied davon singen.
Welches, weiss auch ich nicht genau, begnüge mich selbst jedoch mit folgendem musikalischen Kleinod, auf dass der Mut mir nicht schwinde:

Montag, 21. Januar 2013

Hann(g)over

"...and the forests will echo with laughter."  (Stairway to heaven, Led Zeppelin)

Da, wo der Drücker-Maschi die Moppel-Vroni flach- und den Politikern Millionenschecks auf den Tisch legt, damit auch er tolle Geschäfte mit lupenreinen Demokraten machen kann, ja, da wurd gestern gewählt.
Und wie.
Fipsi darf auch weiterhin vom kostenlosen Malle-Urlaub träumen, weil CDU-Wähler ihre Zweitstimme nicht etwa dem  Skorpion Klaus (der ist eh irgendwie nicht so der Meine), sondern den Versicherungsvertretern von der FDP liehen. Die ehemals Mittelroten und Lindgrünen  erhielten den Auftrag vom Wähler...blablubbersülz...bedanken uns für das Vertrauen...seierseierseier...werden uns bemühen...Steinbrück? Wtf is Steinbrück?...schwallerschwaller.

Sternstunden der Demokratie.
Mir war Niedersachsen sowieso schon immer zu flach.

Sonntag, 20. Januar 2013

Gerechtigkeit, nicht Rache

Vater hielt mit der einen fest meine rechte Schulter im Griff, mit der anderen Hand holte er weit aus, zeigte auf den parkähnlichen Garten, liess sie über den Carport mit  Mercedes darin schweifen, schliesslich, mit festem Blick auf unser Haus, ein wenig Pathos klang in seiner Stimme, holte er tief Luft und begann:
"Das alles, mein Sohn, wird niemals dir gehören!"
Ich war 14 und hatte ihn grad zum ersten Mal im Armdrücken besiegt.
Da wusste ich, wie die Welt funktioniert und beschloss innerlich, sollte mich jemals jemand in irgendwas besiegen, denjenigen wort- und spurlos verschwinden zu lassen, sauber gesechzehntelt mit einer Motor-Kettensäge. Proaktive Problembewältigung nennt man das auch.
Gestern  aber war es soweit: Der Feind, nicht greifbar, weil tief im Inneren  an den Magenscheidewänden nagend, zwang mich auf Knie und Schüssel und ich musste zähneknirschend eingestehen, besiegt worden zu sein. Ein Bakterium war wohl der Übeltäter.
Weil´s unfair wäre, sich an derart Kleineren zu vergreifen, schnappte ich mir den verantwortlichen Koch und liess ihn etwa eine halbe Stunde um Gnade wimmern. Jedenfalls hab ich es so verstanden, was ziemlich schwierig war, da die Kühlhaustür doch recht dick ist und kaum Töne durchlässt.
30 Minuten im T-Shirt bei minus 18 Grad, danach sah er zwar wie Papa Schlumpf aus, zeigte dennoch nur sehr wenig  bis überhaupt keine Reue.
Ich schickte ihn heim und kappte seinen Internet- und Fernsehanschluss. Für wie lange, weiss ich noch nicht, halte aber 6 Wochen für durchaus angebracht.
Hätte jemand dran gedacht, Kettensägeöl zu besorgen, hätt´s der Tropf schon hinter sich.

Samstag, 19. Januar 2013

Nix

Der heutige Blogpost muss leider entfallen, weil wegen Magenaua beim Autor.
Doch ach, grämt euch nicht.
Dafür erzähl ich morgen, wie die Kastration des Kochs mittels Papier- und Bastelschere verlief.
So long.

Freitag, 18. Januar 2013

Keiner hört auf mich

Eins der am weitesten verbreiteten Grundübel dieser Welt, da weicht meine persönliche ein wenig von der allgemeinen Meinung ab, ist, dass die Leute einfach nicht auf mich und meine durchaus gut gemeinten Ratschläge hören wollen.
Euch schliesse ich da mit ein. Hatte ich nicht schon 2009 dazu aufgefordert, mehr Tzatziki zu konsumieren und den Griechen damit ihre Lebensgrundlage zu sichern?
Und was war denn bitteschön mit den Frauenrechtlerinnen los, denen ich dereinst in meinen Berliner Zeiten anriet, die dem Veranstaltungszentrum angegliederte alte Brauerei zu ihren Gunsten zu nutzen?
Eigenes Bier sollten sie herstellen und vertreiben. "Scheiden-Pils" schlug ich als Namen vor.
Heute ist die Gruppe nichtmal mehr namentlich ein Begriff.

Grad erst vor 3 Stunden etwa -es kommt mir vor, als ob es erst gestern gewesen wär- liess sich ein unbedarfter Mensch auf eine Diskussion über den Kommunismus und die seiner Meinung nach durchaus vorhandenen Vorteile dieses Systems für die in ihm dahinvegetierenden Kreaturen ein.
Blöd nur, dass mir als ausgewiesenem Humanisten zwar die etwas gerechtere Verteilung am Herzen liegt, sie aber keineswegs  durch die Marx´sche Ideologie gewährleistet sehe, da  Karl und sein Kumpel, Engels Friedrich, bei ihren Überlegungen ausser Acht liessen, dass der Mensch ansich alles Mögliche will, aber bestimmt nicht gleich sein mit allen Anderen.
Er muss, weil er neben unserer kleinen inhaltlichen Auseinandersetzung auch noch eine Partie Billard gegen mich verlor, nachher um 6 die Tiefgaragenzufahrt vom Schnee freischippen, der Depp, der.
Blöd und ungeschickt ist halt eine üble Kombination menschlicher Eigenschaften, wenngleich nicht selten.

Eher rar gesät hingegen sind die Momente, in denen man Blogs findet, die nicht nur lesenswert sind, sondern deren Verfasser auch noch über sowas Ähnliches wie Intelligenz oder zumindest Wissen verfügen.
Ist mir aber leider auch heute wieder nicht gelungen, obwohl ich -Google sei mein Zeuge- mich heftigst bemühte. Unter dem Motto "Linguistische Laien labern Lachhaftes" hingegen war wieder fette Beute zu machen, was am Beispiel der Ausführungen über die Ankündigung eines Verlags, zukünftig böse, weil rassistisch belegte Wörter aus seinen Büchern zu entfernen, illustriert sei.
Da glauben einige Exemplare unserer Gattung doch tatsächlich, etwas im Unterbewusstsein tief Verankertes durch Auslassen von Reizwörtern bekämpfen zu können.
Darauf gönn ich mir ´nen Negerkuss.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Non, je ne regrette rien


Zu meinen allabendlichen Gepflogenheiten gehört ein mitunter doch recht ausuferndes Telefonat mit Andrea, der letztens eine besondere Ehre zuteil wurde: Sie durfte nämlich das von mir in den Anfangstagen des Jahres 2011 müh- und sorgsam verfasste Manuskript eines Pi mal Daumen etwa 1400 Seiten starken Romans lesen.
Gestern nun war sie soweit durch und liess sich nicht abhalten, ihre Meinung kund zu tun. Einer alles in allem recht ordentlichen  Kritik folgte die psychologische Sezierung meiner selbst. Durch sie. Ohne Narkose.
Sie meinte, selten etwas so, ich zitiere "Aufmunterndes" lektiert zu haben, was sie besonders verwundere, da doch Entstehung und ein für mich nicht gerade erfreuliches Ereignis in engem zeitlichen  Zusammenhang stünden.
Man spüre förmlich, teilte sie mir unaufgefordert mit, welch positives Gedankengut dem Autor zu eigen sei, gepaart mit einem gehörigen Schuss Realismus sowie einer unvermeidlichen Portion Sarkasmus.
Noch bevor ich zur gelungenen Analyse gratulieren konnte, kam die Frage nach  dem schönsten Erlebnis meines ganzen, ja doch schon unverhältnismässig lange andauernden Lebens und nach reiflicher Überlegung, die etwa 1 Tausendstel Sekunde in Anspruch nahm, gab ich diese Antwort, die zwar einige schon kennen mögen, was mir aber wurscht ist, weil ihr werdet ja auch nicht jünger.

Gut, dass sie nicht nach dem schlimmsten Ereignis gefragt hat.





Heart of gold

Wer behauptet, ich hätte keins, was des öfteren mal vorkommt, der lügt und sei fortan mit einem Fluch belegt. Wie dieser, der Fluch nämlich, sich inhaltlich gestalten wird, weiss ich noch nicht, jedoch weiss ich eins mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit: Was dereinst anno neunzehnschiessmichtot in einer kleinen Veranstaltungshalle vor den Toren Hamburgs stattfand, möge als bestes Indiz für obige Behauptung her- und statthalten.
Ich liess meine Crew ein einfaches, wenngleich durchaus beeindruckendes Bühnenset aufbauen. Gesagt hatte ich ihnen, es war Heiligabend, es gäbe ein kleines Charity-Konzert. War's irgendwie auch. Ich wollte nämlich meiner Mannschaft und vor allem mir etwas Gutes tun und so beschloss ich im Vorfeld, ausser ein paar Personen aus meinem nächsten Umfeld niemanden in meine Pläne einzuweihen. Und so dengelten und bauten sie fleissig drauflos, nicht ahnend, dass sie diejenigen sein würden, die im frisch gezauberten Rampenlicht stehen sollten, ein jeder mit der Aufgabe , ein Liedlein vorzutragen, wofür's im Gegenzug ein Weihnachtsgeschenk geben sollte.
Den meisten Spass hatten wir, meine damalige Freundin Jenny und ich, beim Aussuchen der Lieder, wobei man sich vorstellen muss, wie ein etwa 90 kg schwerer, von oben bis unten, rechts und links tätowierter und beringter Techniker oder Stage-Hand "Stille Nacht" trällert.
Vor unserem geistigen Auge sahen wir die Jungs aus ganzer Kehle singen und jubilieren und waren uns sicher, die ein oder andere Träne anschliessend in den Augenwinkeln glänzen zu sehen. So kam es auch. Allerdings waren die meisten Tränen bei Jenny zu vermelden, die sich plötzlich, nach improvisiertem Stromausfall an der Seite von Zucchero, den sie über alles verehrt, wiederfand und mit ihm gemeinsam "Diamante" sang, wobei sie den Part von Randy Crawford belegte, während meine Wenigkeit bis zur plötzlichen Dunkelheit auf der Bühne den Part von Z. inne hatte.

Mittlerweile bin ich alt wie ein Stein, aber ich habe nie wieder einen glücklicheren Menschen als Jenny in jenem Augenblick gesehen. Und weil ich grad mit ihr telefoniert habe, kam's mir in den Sinn und anschliessend in die Tastatur. Und Jenny sagt, ich hätte ein heart of gold und die muss es ja wissen, schliesslich hat sie's drei Jahre mit mir ausgehalten.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Nichts als die reine Wahrheit

Der 57jährige A.R., seines Zeichens ziemlich bekannter deutscher Schauspieler, beliebte via Twitter einen Link zu posten, wo man, so man dem Ansinnen zu  folgen gewillt war , den besten deutschen Schauspieler wählen durfte/konnte/sollte. Nett, wie ich nun mal bin, bedankte ich mich artig für den Hinweis und vermeldete, für J.J.L. gestimmt zu haben und ob das denn wohl so richtig gewesen wäre, was A.R. nachfolgend bejahte, allerdings mit dem Zusatz, er hätte ja auch kein Abitur, was wiederum, wie ich ihm tröstend zugestand, ja noch zu beheben sei.
Seitdem spricht er nicht mehr mit mir.
Zicke.
Bestimmt, so denke ich mal, haben wir einfach unterschiedliche Auffassungen von der Wahrheit und damit habe ich äusserst geschickt, wenngleich merklich zum eigentlichen Thema übergeleitet.
Wenn wir uns alle einig waren, dass es die gar nicht gibt, wie ich euren Kommentaren entnahm, dann muss es allgemein doch bestenfalls Erstaunen auslösen, dass es da welche, nachfolgend auch Religionen genannt, gibt, die steif und fest behaupten, selbige zu kennen.
Sptachen wir bisher hauptsächlich von Glauben, so gelüstet es mich jetzt, jedweden Sektenführer, Guru, Philosophen, Papst oder wie auch immer er genannt werden möchte, kräftigst in die Klöten zu treten, denn was er dann spürt, ist Schmerz und somit die Wahrheit. Fakt. Unumstösslich.
Fast alles andere ist Auslegungssache, wobei sich die Menschheit bzw. ein grosser Teil derselben, darauf geeinigt hat, bestimmte Sachen als Wahrheit anzuerkennen.
Mathematik beispielsweise. Kein einigermassen normal Tickender wird bestreiten, dass 2+2=4 ist, Korinthenkacker und notorische Klugscheisser mal ausgenommen.
Blut ist rot, der Eidotter gelb und nachts ist´s dunkel.

Religion bedeutet institutionalisierter Glaube und meint grundsätzlich, die Weis- und Wahrheit, die, wie wir grad festgestellt haben, ja gar nicht existiert, für sich gepachtet zu haben.
Irgendeiner, und glaubt mir, ich habe  solche Leute schon kennengelernt, im Englischen Garten zum Beispiel, nach ´ner fetten Tüte, hält sich für erleuchtet und eiert fortan durch die Welt, um den Rest, die im Dunkeln Dahinsiechenden, daran teilhaben zu lassen.
Hier, olle Jesus, um mal konkret zu werden: Coole Socke, voll der Anarcho - Fuck the Romans!
Friede, Liebe und Hüttenkäse. Kein Tretboot da? Macht nix. latsch ich halt über´n See. Nix zu picheln? Hey, ich weiss, wie man Wasser keltert. Den eigenen Tod verpennt? Was soll´s? Steh ich halt wieder auf.

Sieht man vom Unterhaltungswert mal ab, recht wirre Geschichten, oder? Und trotzdem werden die von gut 1,2 Milliarden geglaubt? Frag mal einen. Der wird  umgehend, weil er ja ungern als Verwackelter dastehn mag, abwiegeln und das als Symbolik verstanden wissen.
Nun ist aber die Symbolik des Neurotikers, was wir im Prinzip alle sind, liebstes Kind und jegliche Sekte, Glaubensgemeinschaft oder wie auch immer man es nennen mag, strotzt nur so davon.
Ergo schlussfolgert der ungläubige Cowboy, dass die Geschichtenerzähler vor allem eins sind, nämlich psychologisch gewieft und nach Macht über den Rest der Bevölkerung strebend, denn jede Religion hat einen Verhaltenskodex, der sich, wie schon erwähnt, hauptsächlich der Regulierung der stärksten Triebe und ärgsten Ängste widmet.
Sex und Tod.

Verhält sich jemand zu Lebzeiten wohlgefällig, dann wird er im Tod belohnt. Paradies, Jungfrauen zuhauf und Big Macs, die an Schatten spendenden Bäumen wachsen. Juchhu. Klingt irgendwie gleich viel besser als in der Erde zu vermodern und von allerlei Getier gefressen zu werden  Der Hinduismus erklärt auch ganz gerne, dass es gar nichts macht, wenn du im Hier und Jetzt nichts zu fressen hast, knietief in Kuhscheisse watest und aus dem Dilemma ja nicht ausbrechen solltest, weil ja im nächsten Leben ein ungleich besseres auf dich wartet.

Und die liebe Not mit der Sexualität - Gottfixsakra aber auch, da hat doch glatt ein jeder einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Sexualtrieb...da brauch ich doch nur erzählen, das sei pfui, schon hab ich sie alle an den Eiern repektive deren Stöcken.

Legenden und Mysterien, Wunder gar, verwoben mit Psychologie, wie sie auch aus der Brigitte stammen könnte, Massregelung und Versprechen auf Heilung oder Besserung, wenn nicht jetzt, dann wenigstens später, so funktioniert jedes Religionskonstrukt unter Ausnutzung des menschlichen Willens, Erklärungen für alles zu bekommen. Je einfacher, desto besser, denn je jünger man indoktriniert wird, desto besser. Also für die Kirche jetzt. Der Mensch, der darin aufgeht, entmündigt sich selbst und lässt sich diktieren, was gut und was böse ist oder sein soll. Mehr Macht über einen Menschen zu haben, geht nicht - und die wird ausgiebigst missbraucht, siehe nur in den Nahen Osten.

Eigentlich wollte ich noch die Geschichte erzählen, wie ich Weihnachten 2010, anlässlich einer Podiumsdiskussion mit einem katholischen Moraltheologen, jenen in arge Bedrängnis und Erklärungsnot gebracht habe, vor allem, weil ich ihm sein Geseiere von wegen Auslegung nicht habe durchgehen lassen, aber es ist schon spät, der Tag war beschwerlich und ich muss unbedingt noch googeln, was auf Ketzerei so steht.
Vielleicht denke ich auch noch ein wenig über eure Kommentare nach, deren Beantwortung ich mir und euch erspare, sollte es doch nur um Statements gehen, da wir uns ja bisher, ich deutete es an, fast ausschliesslich im Bereich des Glaubens und damit der Vermutung befanden.
Ich geh jetzt lieber, draussen schichten sie schon die Scheiterhaufen auf.

Montag, 14. Januar 2013

Hüttenkäse, Philosophie, Religion und Glaube

Es wird um freundliche Beachtung der kreativst umgestalteten Überschrift gebeten.
Wieso ist Kreativität eigentlich keine Wissenschaft, Philosophie und Theologie aber wohl?
Ok, Geisteswisenschaften. 2.Liga, aber immerhin.
Wer mir das -aber schlüssig bitte- erläutern kann, darf´s hinausposaunen in die Welt, bis dass die Mauern von Jericho einen Zusammenbruch erleiden.

Aber das nur vorneweg und ganz am Rande, denn ich wollte ja noch der Frage auf den Grund gehen, ob es denn wohl möglich wäre, dass wir sowas wie  den Glauben an ein höheres Wesen respektive eine höhere Macht in uns tragen.
Der Mensch hat Urängste, Ursehnsüchte und Urtriebe, manche auch einfach nur Uriges, aber das soll unser Thema nicht sein. Jedes Kind, jedes Baby hat darüberhinaus Ängste, die sich aus seiner Wehr- und Schutzlosigkeit, Unbeholfenheit und mangelndem Erfahrungswissen zwangsläufig ergeben.
Wenn es dunkel ist, fürchtet es sich, weil es sich die Geräusche oder den Windzug nicht erklären kann, ausserdem ist es einsam, ihm fehlen bekannte Töne wie die Stimme der Mutter, deren körperliche Nähe, alle Dinge, die ihm signalisieren, dass keine Gefahr besteht.
Nun weiss man aber aus der psychologischen Forschung, dass und wie sich Traumata entwickeln, die ihren Ursprung in frühkindlichen Erfahrungen haben. Würde das geschehen, wenn wir diesen Urglauben schon in uns hätten?

Und später dann?

Der Mensch möchte gerne alles, was ihn beeinflussen könnte, kontrollieren, besonders seine Ängste, was ihm aber nur seltenst gelingt, da die meisten davon im Unterbewusstsein gespeichert sind.
Stell dir doch mal vor, du müsstest nachts durch einen stockfinsteren Wald laufen. Warum auch immer.
Du siehst nichts, hörst Geräusche, die du nicht zuordnen kannst, Äste klatschen dir ins Gesicht und der Waldboden ist so weich, du hast das Gefühl, darin versinken zu müssen.
Hast du Angst? Na klar hast du die. Hättest du sie auch, wenn dein Waldspaziergang mittags um 12
statt fände? Wohl eher nicht, ausser du bist ein ausgesprochener Schisser, was ich jetzt mal zu deinen Gunsten nicht annehmen will.
Wäre es nicht toll, nachts an deiner Seite jemanden zu haben, der dich beschützt?
Ich geb dir mal ein paar zur Auswahl: Gott, Allah, Shiva; Jahve.
Oder den hier: Sepp, seines Zeichens Wilderer und mit allen nächtlichen Forstgeräuschen und Trugbildern vertraut.
9 von 10 und Nazan Eckes würden wohl einen der ersten vier wählen. Warum? Vertrauenssache.

Und noch ein Gedicht, äh, Beispiel:
Imaginiere doch mal kurz einen, sagen wir ,  2 Meter breiten Graben, in dem zwar Krokodile hocken, über den du aber trotzdem springen musst, weil dich ein Rudel Löwen hetzt. Keine Hilfsmittel.
2 Meter sind wirklich nicht viel, das sollte selbst die übelste Couch-Potato locker schaffen, doch plötzlich setzt diese Furcht ein - was, wenn mir beim Absprung ein Muskel reisst, was, wenn so´n Kroko so hoch springen kann, dass es mir die Weichteile abbeisst, was, wenn ich vorher stolpere?
Rettende Idee: Ich bete einfach mal, dass nichts dergleichen passieren möge.
Gut, schaden tut´s nicht. Aber helfen?

So. Wer jetzt noch nicht genervt auf Facebook umgeschaltet hat und sich bunte Bilderchen anguckt, dem sei zum Überfluss auch noch ein sehr persönliches Beispiel serviert.
Ich glaube an keinerlei wie auch immer übergeordnete Macht, schon gar kein entsprechendes Wesen. Wenn es Gott doch gibt, hab ich btw. so richtig die Arschkarte, hab ich ihn doch schon mehrfach, zum Teil sogar recht öffentlich, verflucht. Für den Fall erbitte ich mir ein wenig Gnade.
Ich glaube, dass die Natur die Dinge regelt und zwar ohne dabei auf den Einzelnen zu schielen oder gar Rücksicht zu nehmen. Die wiederum ist eingebunden in den Kosmos, das Universum, welches die Voraussetzungen für unser Leben und Gedeihen sowie das unserer Umwelt schafft -Wasser, Erde, Luft...Erdanziehungskraft...whatever.
Nun neige ich aber zu für viele Menschen verstörenden Betätigungen wie etwa Freeriden, bekannt auch als Extremskifahren. Wenn ich nicht grade ein paar Schrauben im Genick habe, nutze ich die Winterzeit, um mich mehr oder weniger fröhlich Steilhänge hinab zu stürzen. Warum? Weil ichs kann. Beziehungsweise auszuloten, was geht und was nicht.
Die Angst, die ich dort empfinde, würde ich erstens nicht als solche, sondern vielmehr als Vorsicht bezeichnen und zweitens versuche ich die durch extreme Konzentration auf das zu Leistende zu kanalisieren.
Ich bin mir bewusst, dass alles nur Erdenkliche passieren kann. Ein Schneebrett könnte sich lösen und mich in die Tiefe reissen, ein aufgeschrecktes Wildtier meinen Weg kreuzen, ein Steinschlag, eine Windböe...alles möglich, jedoch nicht im Geringsten zu beeinflussen.
Also verlasse ich mich auf meine Fähigkeiten und konzentriere mich auf das zu Beeinflussende, was darüber hinaus geht, ist nunmal so und stellt das Restrisiko dar.
Das könnte ich auf diverse Sportarten ummünzen, im Endeffekt jedoch kommt´s eh immer nur aufs Selbe raus.
Je stärker das Bewusstsein um die eigenen Fähigkeiten -und das kann man in jeden Lebensbereich übertragen- desto weniger benötigt man überhaupt irgendein Glaubenskonstrukt.
Das Übrigbleibende nimmt man als gegeben hin. Genau wie all die Fragen, für die man partout keine Antworten finden kann.
Ist das überheblich? Hebe ich mich selbst damit über "Gott"?
Nein, denn im Gegensatz zu ihm scheine ich zu wissen, was ich zu tun und was ich zu denken habe.

Sonntag, 13. Januar 2013

Glaube, Religion, Philosophie und Hüttenkäse

Was, Daria brachte den Gedanken auf, bringt denn wohl den Menschen dazu, zu glauben? Oder eben auch nicht. Ist ein Gläubiger dumm, weil er wissenschaftliche Erkenntnisse zu Evolution oder Naturphänomenen nicht anerkennt oder vielleicht sogar ignoriert? Braucht der Mensch sogar das Konzept einer übergeordneten Macht, einer Sinn stiftenden und erhaltenden Moral? Oder sucht er nur nach nach dem Strohhalm, an dem er sich festhalten kann, um über die Ungewissheit des Endlichen hinweg zu kommen?

Unterschiedlichen Quellen zufolge gehören ca. 5 Milliarden Menschen einer der 5 Weltreligionen an. Wieviele davon tatsächlich ihren Glauben praktizieren oder eben nur angehörig, weil beispielsweise getauft sind, wieviele davon Kinder sind, deren religiöse Prägung mangels Bewusstsein nicht feststellbar ist, sollte aussen vor gelassen werden.
Geht man, vorsichtig geschätzt, davon aus, dass rund die Hälfte der Menschheit irgendeinem Glaubenskonstrukt, einer  Sekte oder Religion zugetan ist, drängt sich die Frage auf, wo die Ursache dafür zu suchen ist.
Ist es in uns drin? Suchen wir nach dauerhaften Erklärungen für die Welt, wie sie ist? Oder doch nur nach Ausreden, um unsere eigene Unzulänglichkeit, Inkonsequenz und mangelnde Ethik abzudecken?

Ist der Mensch eigentlich von Haus aus gut und wird erst im Laufe seines Lebens verdorben oder -im Gegenteil-  kommt er eher schlecht auf die Welt und muss zum Guten geformt werden? Taugt Glaube und Religion dafür?

Je mehr man glaubt, Antworten gefunden zu haben, desto mehr Fragen stellen sich.

Zentrale Punkte in jeglicher Glaubensrichtung sind der Tod und die Sexualität, beides Elemente, die von Neugeborenen weder erfasst, noch bewertet werden können, woraus ich folgere, dass, nennen wir es mal Spiritualität, nicht angeboren ist, sondern sich erst entwickeln kann, wenn sich zwar Fragestellungen auftun, aber keine schlüssigen Lösungen dafür reflektiert werden können. "Das macht der liebe Gott" dient sowohl als Antwort, wenn kognitive Fähigkeiten auf der Kinderseite noch nicht, oder aber auf der Erwachsenenseite schlichtweg nicht vorhanden sind.
Fragt dich ein 18monatiges Kleinkind, wie die Sterne an den Himmel kommen oder was mit dem gestorbenen Kanarienvogel passiert, wirst du sehr schnell dankbar für zwar relativ aberwitzige, wenngleich einfache Erklärungen...weil du selber keine hast oder zumindest die astronomische für den ersten Fall das Kind etwas überfordern könnte. Irgendwann ist es aber alt und fähig genug, sich Gedanken über jenen "lieben Gott" zu machen. Der Beginn der Sinnsuche.

Und da jetzt schon Sonntag ist, solltet ihr das auch tun, bevor es hier weitergeht, was ziemlich genau in 24 Stunden der Fall sein wird.
Kriegt ihr hin, oder?


Samstag, 12. Januar 2013

Braindead

Vor lauter Recherschöserie für mir mitunter wohlgesonnene Blogger-Kollegen entfiel mir beinahe, was ich unbedingt loswerden wollte in dieser frostigen Wintersnacht.

Gestern begab ich mich nämlich in den neugestalteten, für Unsummen  nach allen Regeln des Neuro-Marketings ausgestatteten Supermarkt hier am Ort. Die geben 3 Millionen aus, um mir mit Duft-, Licht- und wie auch immer gearteten Effekten Hummer statt Fischstäbchen schmackhaft zu machen und was mach ich? Schreib mir vorher ´nen Einkaufszettel.
Angeschmiert.
Aber das war unfair, geb ich ja zu, beschäftige ich mich doch selbst mit Hirnforschung. Letztens erst sass ich mit dem Chef des Tourismus-Verbandes bei einem Gläschen warmer Milch beisammen und nach nur 2 Minuten Redezeit fragte ich mich, ob und wenn ja, wo der denn wohl ein Hirn haben könnte und welcher Bereich in selbigem anspringen mag, wenn er merkt, dass ich schon 110 Sekunden nicht mehr zuhöre.

Aber wenden wir uns doch lieber dem spassigen Teil der Hirnforschung zu, was für mich zweifelsfrei die Refinanzierung durch Konsumentenbeschiss darstellt. Anstatt sinnvolle Änderungen, wenn möglich sogar Verbesserungen für die Menschheit herbei zu führen, wird die gelangweilte Hausfrau beim Senfgurkenkauf betuppt.
Eine weitere, tiefgreifende Erkenntnis des Fachbereichs: Kluge, vielleicht aber auch doch wieder nicht ganz so kluge Zeitgenossen wollen gar festgestellt haben, dass bei Gläubigen, die gerade beten, andere Hirnbereiche aktiv sind, als bei Nichtgläubigen, die nicht beten.
Ich brauch unbedingt so  ´nen Magnetresonanztomographen, mit dem man sowas nachprüfen kann.
Vielleicht kann ich mir den ja in ein paar Jahrhunderten von dem Geld kaufen, das ich im Supermarkt durch fleissiges Zettelschreiben gespart haben werde.
Oder wir teilen uns einen.
Einer dabei?


Donnerstag, 10. Januar 2013

Gefährliche (Musik-) Liebschaften

Heute lassen wir zwecks geschlechtlicher  Ausgewogenheit mal einen Mann zu Wort kommen.
Ladies and Gentlemen,eben noch am Baby-Lift, jetzt hier fast live auf der Blogbühne:
The one and only, amazing "Brüderchen"! Applause, applause!
(Warum hab ich eigentlich das Empfinden, mich grad wie Kermit anzuhören?)


Ja, hallo erstmal, ich möchte die Gelegenheit nutzen, um deutlich zu machen, wie hart das Leben  als Abstinenzler unter all diesen Kreaturen hier ist. Ferner, um ein paar Dinge klarzustellen.
Ich bin ja schon öfter als Randerscheinung in seinen Blogs aufgetreten und der von ihm über mich vermittelte Eindruck ist schlicht und einfach falsch. 
Ausserdem hat er früher immer ABBA gehört.
Wo fange ich am besten an? Er erweckt gerne den Eindruck, dass ich, wenn ihm etwas Schlimmes passiert ist, in untätige Schockstarre verfallen bin. Angefangen von der Geschichte mit seiner fast abgetrennten Hand, die sich auf der einen Seite unserer Glastür befand, er auf der anderen. Ich mag, da hat er schon Recht, seit dem Tage keine Blutwurst mehr, aber ich habe sofort lebensrettende Massnahmen ergriffen. Als ich mich ausgekotzt hatte.
Als Kind, da war er 5, ist er vor ein Auto gerannt, 50 Meter durch die Luft geschleudert worden und sah nach der Landung recht unappetitlich und tot aus, da bin ich eben in mein Bett gegangen und hab geschlafen. Wozu sollte ich unsere Mutter unnötig aufregen? Hey, ich war 6. Da überbringt man keine schlechten Nachrichten, sondern bereitet seinen Eltern Freude oder bastelt ihnen was. Hätt ich vielleicht einen Sarg zimmern sollen?
Überm Bett hat er ein Poster von Kim Wilde gehabt.
Mit 12 oder 13 hat unser Kumpel ihm ein Auge ausgeschossen. Was, bitte sehr, hätte ich denn da machen sollen? Vielleicht die Hand draufhalten, damit der Augapfel nicht wegkullert? 
Sagte ich schon, dass er als Kind ABBA gehört hat? Und Smokey?
Ein Jahr später etwa hing er plötzlich an der Dachrinne in ungefähr 12 Metern Höhe. Hätt ich ihn auffangen sollen? Der war sauschwer. 
Und hat Bay City Rollers gehört.
Fällt was auf? Wann immer ihm was zugestossen ist, war ich dabei. Seitdem wir erwachsen sind (also ich zumindest)  und uns das aussuchen können, vermeiden wir, uns an potentiell gefährlichen Stellen zu treffen.
Und in Ingrid Steeger war er verknallt. Und in seine Deutschlehrerin.

Und da willst du ihm mal wieder so richtig eine  vor´n Latz knallen, da lädt er dich auf ´ne Woche Luxusurlaub ein. 
Menno.
Aber wie gesagt...allein unter Kampftrinkern. Die andere Option wäre gewesen, mit unseren Eltern wandern zu gehen oder skilanglaufen. Okay, man muss auch mal Prioritäten setzen und auf Annehmlichkeiten wie einen nicht lallenden Gesprächspartner verzichten können.
Einmal hab ich ihn erwischt, wie er heimlich  "Der Junge mit der Mundharmonika" mitgesungen hat.


Kleiner Nachtrag in eigener Sache: Wer von euch sein Blog bei der Wortpresse in Therapie hat, könnte mir vielleicht mal verraten, wie ich die deutschen Top Blogs/frisch gepresst oder wie auch immer sich das jetzt nennen mag, zu Gesicht bekommen kann. Die haben ja, wie eigentlich alle 3 Tage, schon wieder alles geändert auf der Startseite und ich vermisse doch meinen kleinen Schuss unfreiwilliger Heiterkeit für zwischendurch.
Apropos: Wo issen die Hijack abgeblieben? Post gelöscht und untergetaucht bedeutet ja in der Regel nix Gutes.

Mittwoch, 9. Januar 2013

Die Neujahrsansprache


Bei einer statistischen Lebenserwartung von ca. 80 Jahren habe ich noch gut 30 zu leben, d.h. ich werde weder Goldene Hochzeit feiern, noch an der Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg teilnehmen können.
Zudem dürfte der Wert noch etwas  -Experten gehen von etwa 85% aus- gedrückt werden, wenn ich mir des öfteren soviel und vor  allem solchen Besuch einlade. Lassen wir meine Eltern mal aussen vor, dann beschränkt sich das auf  Andrea, Big Brother, Eddy und Luisa oder auch kurz: ABEL.
Und was geschah mit Abel? Richtig, erschlagen wurd er, vom Kain nämlich.
Womit übrigens ganz nebenbei auch bewiesen wäre, dass Bibel lesen den Menschen -c´est moi in this case- eher auf dumme Gedanken bringt als Ballerspiele.
Womit wir bei den schon angesprochenen dummen Gedanken wären, wovon sodann welche folgen sollen.
Der Flötenschlumpf fängt an:


Hola, me llamo Eduardo (Angeber, Eddy heisst der) y que si tengo  cojones del maximo tamaño.
Pffft, der Olivenvombaumschüttler startet den gänzlich unbrauchbaren Versuch, euch weismachen zu wollen, seine ihm kürzlich Angetraute sei gar nicht die Chefin im Hause Guitierrez, doch lauschen wir ihm, diesmal gleich in eine saubere, verständliche Sprache übersetzt:

Das war, ich sage dies mit aller mir zur Verfügung stehenden Offenheit, der beste, wenn auch etwas zu kurze Urlaub meines Lebens. Die Berge, der ganze Schnee, die landesübliche Architektur mit diesen wunderschönen Holzverkleidungen - wie ein Abtauchen in eine andere Welt, von der ich zwar schon Bilder gesehen hatte, aber so in Natura ist das doch alles noch viel, viel imposanter.
Nicht dass wir in Spanien keine Berge hätten, keine Skigebiete, doch hier ist alles so ganz anders.
Schade irgendwie, dass du nicht mit uns Ski fahren konntest, aber was will man machen, wenn einer zu blöd zum Motorrad lenken ist.
Wir Spanier sind ja berühmt für unsere Gastfreundschaft, aber was du dir da rausgehauen hast, verschlug mir kurzfristig die Sprache. Die prächtigen Hotels mit ihren herausragenden Leistungen wie Schwimmbädern, Saunen, Wellness,  vorzüglichem Essen und den Sport- und Vergnügungsangeboten sind eine Klasse für sich. Deine Leute dort, die so freundlich und natürlich sind, deine Eltern samt Bruder, die ich kennenlernen durfte, sowie Andrea und Luisa, die ich endlich mal wiedersehen konnte; es war, kurz gesagt, ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Wir haben so viel Spass gehabt, alle das Zusammensein so genossen, dass es mir schwer fällt, an den Abschied zu denken und wann immer ich es ermöglichen kann, werde ich zurückkehren.
Ich danke dir, Cowboy, Demian oder Weltverdummer, wie auch immer du dich grad nennen magst. für die Zeit und deine Freundschaft, all den Unsinn, den wir hier und früher in Barcelona gemacht haben.
Schön zu wissen, dass es dir soweit gut geht und sich  alles prächtig entwickelt hat.
In dreissig Jahren, werden wir, alt und zerknittert, vor meiner Finca in der Abendsonne sitzen und ich werde schwärmen von diesen Tagen, den letzten des Jahres 2012 und ersten von 2013.
Un saludo!


So Kinners, ich geh mir jetzt ein Tränchen verdrücken und beizeiten in die Falle. Sie neigen ein wenig zum Pathos, die Iberer.

Btw habe ich absolut null Ahnung, warum die Schrift hier so ungleichmässig und seltsam ist. Geht nicht weg. Müsster durch.
Bei Wiederholung werde ich gegebenenfalls Google verklagen müssen.

Montag, 7. Januar 2013

Wir schreiben Geschichte

Jedenfalls kommt´s  mir grad so vor. Da hinten an der Bar in der Flauschecke hocken Andrea, Big Brother, Eddy und Luisa zusammen, giggeln wie Teenager, die erfahren haben, dass man an Tripper doch nicht stirbt und basteln am avisierten Blogpost, der, berücksichtigt man die Zeit, die sie darauf jetzt schon verwenden, das sonst hier übliche Mass wohl deutlich sprengen wird.
Gute halbe Stunde geb ich ihnen noch, dann wird nämlich die vorerst  letzte gemeinsame Nacht in einen fröhlichen Umtrunk münden, bevor die Kandidaten zum für sie günstigsten Flughafen  gekarrt und gen jeweilige Heimat verfrachtet werden.
Mich selbst zieht´s nach Wien, weshalb es durchaus sein könnte, dass deren Elaborat hier erst Dienstag publiziert wird.
Das wäre zwar schade für alle Beteiligten, liesse sich aber so adhoc nicht ändern.

Derweil plaudere ich aus dem Original Westtiroler, von in jungen Jahren erblindeten Murmeltieren mit Gemsenknochen geschnitzten Nähkästchen.

Weit braucht man ja nicht blicken, um der Absurditäten und geistigen Inkontinenz der Menschheit angesichtig zu werden.
Gestern erhielten wir eine Email, deren Verfasser, ein letzte Woche wieder abgereister Gast, zunächst mal etwas bei uns vergessen hatte. Das kommt relativ häufig vor. Kein Ding.
Wird´s gefunden, schicken wir ihm das nach, ab Paketgrösse zu seinen Lasten. Dafür brauchen wir, sofern noch nicht vorhanden, seine Kreditkartennummer bzw. das Einverständnis, um von selbiger den entstehenden Betrag abbuchen zu dürfen.
Da wird die Sache kompliziert, denn, um die Daten gebeten, liess er uns, ich zitiere wörtlich, wissen, dass "ein Verschulden unsererseits" vorläge, weil  "wir seine noch als Gäste weilenden Bekannten  nicht in das mittlerweile neuvermietete Zimmer zum Suchen gelassen" hätten.
Ausserdem, so fuhr er fort, hätte er gerne "unverzüglich, spätestens aber bis morgen, 15 Uhr" den ihm für frühzeitige, unerwartete Abreise als Stornorechnung gutgeschriebenen Betrag überwiesen gehabt.
Ferner fielen ein paar unschöne Bemerkungen über die geistige Flexibilität bzw. deren Nichtvorhandensein der mit ihm kommunizierenden Rezeptionistinnen.

So.

Nun, wir (fast) alle hier sind ja Blogger, wir kennen die ganzen Möchtegern-Wichtigtuer und Klugscheisser, die Zerknirschten und Lauten, die Droher und Danndochwiederschwanzeinzieher zur Genüge.
Unser kleiner Briefeschreiber aber ist, man halte sich fest *tusch*: RECHTSANWALT.

Nachdem er meine Antwort erhalten hat, die unter Anderem einen kleinen, aber feinen Hinweis darauf enthielt, dass wir lediglich aus Kulanzgründen überhaupt irgendwelche wie auch immer entstandenen Stornorechnungen dem Gast beim nächsten Aufenthalt anrechnen und wir ferner die Gästezimmer ohne deren Einverständnis und Anwesenheit weder betreten, noch durchsuchen  und ich mir ferner einen derartig gehaltenen Umgangston gegenüber meinen Mitarbeitern verböte, da er sich ansonsten mit dem Gutschein seinen Allerwertesten abwischen könne, kam etwa 2 Stunden später eine Email mit nur einer Textzeile.

Darin befanden sich die Kreditkartendaten.
Sonst nichts.

Was, so frage ich euch, geht eigentlich vor in solchen Menschen?


Sonntag, 6. Januar 2013

1 Hochzeit und 4 Todesfälle

Es stimmt mich ungemein traurig, nicht mit einer positiveren Überschrift aufwarten zu können, aber die eine Heirat von Eddy hat gleich vier früher durchaus sehr ausgeprägte positive Eigenschaften bei ihm sterben lassen.

Er hält Scarlett Johansson nicht mehr für ein an prägnanten Stellen zur Pummeligkeit neigendes Landei.

Bei "Baccara" denkt er nicht an grandios durchzockte Nächte, sondern  so´n spanisches Trallala-Duo.

Er findet mich plötzlich "wahnsinnig nett", also so im Vergleich zu seiner Frau jedenfalls. (Das bereitet mir am meisten Probleme, fühle ich mich dadurch doch genötigt, meine Verhaltensweise auf seine Bedürfnisse abzustellen)

Ihm tun die Schnecken leid, denen seine Olle das Futter unterm Hintern wegfrisst.

Ich darf gar nicht weiter nachdenken, sonst fallen mir noch Trillionen ähnlicher Verluste ein und dann muss ich mir ´ne neue Headline ausbaldowern.
Apropos - ich verweise hiermit schon mal ausdrücklich auf die morgige Ausgabe dieser, meiner schnuckeligen Netzergüsse, denn die wird ausnahmsweise nicht von mir, sondern der versammelten Besucherschaft abzüglich meiner Eltern gestaltet.
Sehr wahrscheinlich dürfte es was mit  "Tage des Donners" oder so ähnlich werden.
Mir graut jetzt schon vor dem Redigieren und ausserdem schon bald der Morgen, daher mach ich jetzt ´nen Knicks und sag leise Servus.
Servus.

Samstag, 5. Januar 2013

Regrets, I've had a few, but then again, too few to mention

Mir war grad ein wenig nach Schabernack zumute, also begab ich mich in die örtliche Gastwirtschaft, eilte zum Stammtisch und bemängelte die fehlende genetische Vielfalt dort, sprintete zurück, verschloss die Automatiktür und sah genüsslich zu, wie drei von denen dagegen liefen.
Dann versandte ich via FB eine Freundschaftsanfrage an Mika.
Nachher schreibe ich vielleicht noch eine absolut schlüssige Abhandlung über den Rückgang der Reallöhne in Westeuropa und wieso die Frauen daran schuld sind. Die poste ich dann bei irgendeinem Emanzenblog als Kommentar und verlinke auf Mario Barth.
Weitergehende Pläne sind derzeit noch nicht vorhanden. Denkbar wäre auch, noch ein bisschen zu arbeiten, allein mir fehlt die Lust, weil, so steht es zu befürchten, sich eine fiese Erkältung zwischen Rachen und Nase auszubreiten droht, die ich mir bestimmt beim heutigen Skispringen zugezogen habe. Nicht ich selbst sprang, nein, dafür ist mein cw-Wert viel zu schlecht, sondern die Herren Schlierenzauer, Kofler, Jacobsen, Freund, Bardal, Schmitt und wie sie alle heissen mögen, und das taten sie bei Nebel und strömendem Regen, die magersüchtigen Hüpfer, die.
Der Bergisel in Innsbruck rief, dem konnten und wollten wir uns nicht widersetzen, zumal´s die Eintrittskarten für lau gab.
Doch, ach, wie teuer wird mich das wieder zu stehen kommen - einsam sterben werde ich, die Waden eingewickelt, im Fieberwahn vor mich hin delirierend, der Hals wird wieder brechen beim Husten.
So sage ich vorsorglich Adieu.

Freitag, 4. Januar 2013

Alles Lüge

Häuptlingsanwärter Peer, unter seinen Stammesgenossen auch  "Der den Hals nicht voll  kriegen kann" genannt, beliebte zu bemerkeln, dass die von ihm gerne zu übernehmende Position unzureichend dotiert sei.
Fast jeder Sparkassendirektor in NRW bekäme mehr.
"Ja", möchte man ihm entgegenrufen, "und nicht nur in NRW, sondern fast überall."

Ich war, als ich diese seine Worte vernahm, bestürzt, denn schlagartig wurde mir bewusst, dass so´n popeliger Vorsitzender einer Körperschaft des öffentlichen Rechts mehr als ich kassiert.
Bei der Kanzlerin, denn nur von der kann der gute Herr S. reden, weil er selbst nie und nimmer gewählt werden wird, mache ich mir da keinen Kopf, denn ob die nun das *Fünf- oder Zehn- oder gar Hundertfache des in Deutschland durchschnittlichen Haushaltseinkommens abgreift, macht ihre Arbeit nicht besser oder schlechter. Wer sich zur Führungskraft in der Privatwirtschaft, da wo merkelich besser bezahlt wird, berufen fühlt, der solle es doch bitteschön dort versuchen.
*(Der mittlere Wert stimmt im Übrigen annähernd.)

De facto hat ein Bundeskanzler wesentlich weniger Macht, als irrtümlich immer wieder angenommen. Eigentlich kann er/sie/es gar nichts allein entscheiden und deshalb eiert er/sie/es auch ständig durch die Gegend, um für sich und seine Vorstellungen zu werben.
Daraus folgern wir: Gebt dem Amtsinhaber mehr Befugnisse, dann kann er mit dem Arsch in Berlin bleiben, reisst 40 Stunden die Woche ab und ist mit 300K mehr als fürstlich entlohnt.

Viel wichtiger finde ich die Frage, was für ein Menschenschlag sich da mittlerweile in unseren Kreis-, Land- und Bundestagen breit gemacht hat, seit 82 die geistig-moralische Wende propagiert und auch durchgezogen wurde. Erst Kohl, dann Schröder, der gleich mal die gesamte Sozialdemokratie abschaffte und momentan unser aller Angie, die, das muss man ihr zugestehen, es geschafft hat, jeden Kritiker aus ihrem Umfeld zu beseitigen. Allesamt Menschen, die Leistung mit Quantität und nicht Qualität übersetzen.

Wen wundert da ein Steinbrück, der sich mitsamt Ziehvater Schmidt und diversen, recht dubiosen Beratern vor allem die eigenen Taschen füllen will und es nun für eine gangbare Taktik hält, Wähler anzusprechen, die eher zur CDU oder gar FDP neigen würden? Die SPDler hat er ja schon mit seinen Nebeneinkünften verschreckt.
Wir werden in nächster Zeit noch viel mehr in dieser Richtung hören, da bin ich mir sicher. Schmidt legt in der "Zeit", die er ja mitherausbringt, vor und Peer legt nach. Solange, bis Steinmeier und Gabriel, von denen keiner eine Bundestagswahl verlieren wollte, die Schnauze voll haben und ihn absägen oder die Basis das erledigt.
Im Grunde ist´s eh wurscht, weil die Sozialdemokratie keine relevante Grösse mehr in der Bundespolitik darstellt. Ihnen fehlt jemand, der in der Lage ist, die Partei zu positionieren, nachdem er ihr Kontur verliehen hat.
Den oder auch die sehe ich nicht. Ich sehe nur pseudomacht- und  bekanntheitsgeile Selbstdarsteller.
Arme Säcke, von denen ich euch nicht wünsche, regiert zu werden.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Gute Nacht, Deutschland

Eigentlich wollte ich ja meinen nicht unerheblichen Senf zum Herrn Steinbrück und seinen Bemühungen, nicht Kanzler zu werden, hier verewigen und damit dem Wunsch einer Einzelperson nachkommen, etwas Lehrreiches unters Leservolk zu schmeissen.
Leider bin ich grad ganz fürchterlich stramm, diktiere Andrea in die Tasta und denke eigentlich nur noch an Eddy, der Luisa verhauen wollte, weil sie diese Story erzählte und sich alle fast bepinkelt haben vor Lachen.
Hab ich schon erwähnt, dass es mir grad so richtig gut geht? Hab die Leute um mich, die mir am meisten bedeuten, ´nen ordentlichen Pegel und wir haben grad Schwachsinnsblogs gelesen.
So luschdig. Der Peer braucht gar nicht mehr Kohle, weil der ist ja eh ein Alien und Reptoid, weil die Merkel ist das ja auch und nur die Erweckten können das erkennen. Herrlich.
Öhmtscha, also wir machen gezz hier noch so´n büschen Paaaaaady.
Vielleicht rasieren wir Eddy gleich noch oder schicken meinen Bruder mit dem Essenslift auf Entdeckungsreise oder oder oder.
Die Nacht ist noch jung, meine Eltern alt und im Bett. Glaub ich jedenfalls. Falls nicht und jemand findet zwei völlig verstörte, sich ihrer Verwandschaft und deren Freundeskreis schämender Senioren, gebt sie einfach bei der Sozialministerin ab. Wer auch immer das sein mag.
Gezz such ich noch den Link für Eddy´s Geschichte, da sonst ja wieder Haue von allen Seiten droht und denn muss gut sein für heute.
Feiert (was auch immer) und geniesst das Leben, weil ihr habt nämlich nur eine Leber und die will beansprucht sein. Kommt sich ja sonst ganz überflüssig vor.
Un wech.

Mittwoch, 2. Januar 2013

Hello 2013

Ihr macht´s einem ja auch wirklich nicht leicht. Grad war der Kater weg und Aufbruchstimmung bemühte sich selbst zu verbreiten, da musste ich doch eines Blogposts angesichtig werden, dessen Verfasserin wohl den erst kürzlich explizit erwähnten Hinweis auf meine zarte, zerbrechliche Psyche überlas.
Mit Riesen-Tam-Tam, der (heisst es der Tam-Tam oder doch das Tam-Tam, weiss das einer ?) ihr doch gar so fremd zu sein schien, löschte sie ihren ganzen Blogroll. Da steht sie nun, so völlig ohne, die Arme.
Und wer hat die Schuld?
Dreimal dürft ihr raten. Falsch, falsch und nochmal falsch. Mööööp. Zero points. Loser.
Ihr, also in dem Fall wir, wäre die richtige Antwort gewesen, ihr, die ihr euch in meinem Blogroll tummelt und gelegentlich sogar kommentierenderweise das Gespräch mit mir sucht. Ihr erdreistet euch doch allen Ernstes, euch für intellektuell genug zu halten, mir folgen und Paroli bieten zu können.
Schande über euch.
Trotz- und alledem werde ich auch weiterhin zu euch halten. Tscha, so bin ich nunmal.
Und wie ihr seid und warum ihr euch da rechts (also rein räumlich gesehen gezz) tummeln dürft, erzähl ich just mal eben. Die Reihenfolge ergibt sich lediglich aus der momentanen Konstellation und wird
vom wirren Leben der P. angeführt.

P. macht was mit alten und oder kranken Leuten. Beruflich. Hoff ich. Keiner liebt sie.
Ganz allein trotzt sie den Irrungen und Wirrungen des westfälischen Alltags, lässt sich von elektronischen Fahr- und Orientierungshilfen ebenso veräppeln wie von ihrem Erzeuger per Weihnachtsgeschenk.
Sauber erzählt, manchmal bissig und witzig, oft auch nur der Bosheit der Welt als solcher und ihrer eigenen im Besonderen mutig plappernd  entgegentretend. Stil- und wortsicher.

Hijackinthebox, die unseren, also meinen, Reigen fröhlich fortsetzt, kannte ich schon, als sie noch harmlosen Spiessern Totenköpfe in die Briefkästen legte. Nimmer so wild wie damals, erwachsener geworden.
Hat des öfteren Phasen, in denen man sich besser nicht mit ihr anlegt, was ich des öfteren ignoriere.
So aus der Ferne finde ich ihre mitunter ausufernde Pingeligkeit recht amüsant. Macht sich Sorgen, wenn ich länger als 8 Stunden off bin. Süss.

Mal kurz so zwischendurch: Es dürfte wohl relativ klar sein, dass alle hier Gelisteten auf die eine oder andere Art gut schreiben und  ferner über ein gewisses Mass an Kreativität verfügen. Werd das jetzt nicht bei allen extra aufführen. D`accord?


Es wäre jetzt bösartig zu behaupten, die Fr. Argh sei über das Stadium mit den Totenköpfen noch nicht hinaus. Das ist lediglich eine optische Täuschung und ihrem Blogdesign geschuldet.
Fr.Argh möchte gern, dass ich ihren Chefs Nachhilfe erteile, das allein schon macht sie sympathisch.
Coole Sau, fightet gegen alles, was nicht bei 3 über Rhein oder Ruhr ist.

Mei, die Vany, olle Hütchenspielerin und in Hamburg beheimatet. Überzeugte mich durch ihren Bewerbungsstil (obwohl ich bei Bild von bebender Brust schon eine etwas andere Erwartungshaltung hatte) und ihr augenscheinlich nicht nur vorgetäuschtes Interesse am regen Kommentaraustausch.
Mag meinen Schreibstil, ich vermisse bei ihr manchmal ein bisschen gesunde Härte, die, wie wir ja alle wissen, das Spiel erst aufregend macht.

Daria, die vorgibt, beissen zu wollen, hat komische Hobbies wie Federballspielen, einen mysteriösen Beruf und sich textlich vor mich gestellt, als der Mob mich lynchen wollte.
Unbezahlbar.
Leben, Spiele, Filme...lesen kannse auch,was will man mehr?
Dass sie regelmässig und mehr schreibt z.B.!

Mika, tänglosester Halbemo Ostwestfalens und Halter von weissen Hasen.
Soviel ist schon geschrieben...so vieles blieb noch unerwähnt.
Kann malen, zeichnen, schreiben und asiatische Nudelsnacks unfallfrei in der Mikrowelle zubereiten.
Geniesst meine Hochachtung und Junk-Food.


Vorerst last but not least das Rückzugsgebiet der Deflorierten oder was auch immer das heissen soll.
Dr. B.
Wie jeder anständige Mitteleuropäer halte auch ich mir einen Psychologen. That´s her job.
Nachdem sie gemerkt hat, dass ich auch ohne sie klarkomme, macht sie sich ein wenig rar, was ziemlich ärgerlich ist, da ihre Posts originell und witzig, ihre Kommentare lustig und geistreich waren/sind/wieauchimmer.


Ein Blog zu schreiben ist btw die wohl dümmste Art, eine Vorstellung von sich abzugeben, die man nicht auch nur ansatzweise erfüllen kann da draussen in der harten, harten Welt. Wer schreibt, verrät sich immer.
Schreibt´s euch hinter die Ohren oder als Motto aufs Kopfkissen.
Daher sind die Genannten hier drin und baseballbekeulte Provinzlerinnen nicht.
Und der grösste Teil ihrer Gefolgschaft eben auch nicht.
Weil sie nix zu sagen haben.
Und das auch bewiesen haben.