Montag, 31. Dezember 2012

No more Jahresrückblick

Mettman sind, man muss es leider so drastisch formulieren, zum Ende des Jahres die Superkräfte ausgegangen.
Das ist schade, bleibt doch soviel für ihn zu tun: Welthunger, Klimawandel, Luftverschmutzung, Ausbeutung, Rassismus, Arbeitslosigkeit und Tupperdosen gibt´s  immer noch, knapp 5 Milliarden Menschen bekennen sich zu einer der Weltreligionen, 190.000 zum FC Bayern.
Aufgaben, die er 2013, dann wieder mit vollem Elan, angehen wird.
Wo der gemeine Mensch verspricht, nicht mehr zu trinken, rauchen oder gar dem Sex mit Haustieren abschwören will, da stehen für Mettman und das nächste Jahr ganz andere Vorsätze in Raum und Zeit, die demnächst als E-Book für nur noch 109,99 € zum Download angeboten werden.

Neben Vater und Mutter gesellt sich auch Kind, sprich mein kleiner Bruder, zur ausgewählten Runde, die mit Catwoman Andrea und Luisa, die unterwegs Eddy einfängt, komplettiert wird.
Datt wird  ´ne grosse Sause, fürchte ich und werde prophylaktisch die Halsmanschette anlegen, auf dass mir kein Übel wiederfahren mag.

Man liest sich im nächsten Jahr. Haut rein!

Sonntag, 30. Dezember 2012

Who the fuck is Alicia?

Gestern, es muss so in den Nachmittagsstunden gewesen sein, fand ein elektronisch Brieflein den Weg zu mir, in welchem ein schöner Start ins neue Jahr gewünscht und ewige Treue geschworen wurde.
Absenderin und mir darüberhinaus völlig unbekannt ist Alicia aus Spanien, jenes Land am Rande Europas und des Bankrotts, welches ein paar Jahre lang das bedenklich anmutende Vergnügen hatte, mich beherbergen zu dürfen.
Zu äusserster Vorsicht im Umgang mit eventuell mir nicht besonders wohlgesonnenen Menschen neigend, gebe ich grundsätzlich niemandem meine persönlichen Daten, Email-Adressen, Telefonnummern oder sonstigen Hinweise, aus denen Rückschlüsse auf meine Identität gezogen werden könnten.
Selbst wenn, was im südlichen Europa schon mal vorkommen kann, die Person sehr attraktiv ist und mir den Beischlaf in Aussicht stellt oder nach vollzogenem ebensolchen mich "besser kennenlernen" möchte, also ich meine jetzt sie und nicht mich, nicht.
Das war, zugegeben, ein sehr schwieriger Satz, aber Gehirntraining verbrennt auch Kalorien und wer will schon fette Leser?

Hätte die Dame wenigstens ein Bild hinzugefügt oder andere Hinweise wie Alter, Haarfarbe oder Körbchengrösse - aber nein, nix, nada.
Nun denke ich seit Stunden angestrengt nach, aber mir will ums Verrecken keine diesbezügliche Erleuchtung kommen, egal, wie sehr ich mich anstrenge, alle damaligen Wohn- und Arbeitsverhältnisse und Barbesuche in nicht mehr als zurechnungsfähig geltendem Zustand zu rekapitulieren.
Die kennt meinen vollen Namen, Alter und Herkunftsland.
Ihr seht mich verwirrt und erschüttert, denn vor 2010, als ich Barcelona verliess, hatte ich nachweislich noch kein Alzheimer. Jetzt auch nicht. Glaub ich.

Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täterin führen, wird hiermit eine Belohnung ausgesetzt.

Samstag, 29. Dezember 2012

Zum Jahresende mal was Erfreuliches

Eigentlich sind mir Statistiken, sofern sie nicht im Tagesgeschäft benötigt werden, relativ hupe.
Allerdings stechen diesjährig drei Zahlen so dermassen heraus, dass sie eine Würdigung an exponierter Stelle verdienen, als da wären:

Krankenstand
Die durchschnittliche Prozentzahl der arbeitsunfähig Krankgemeldeten liegt bei ungefähr 3,5 bis 4.
And here are the results from Barcelona, Vienna and Tyrol:  0,3.
Nullkommadrei, wem die nichtnumerische Schreibform mehr beliebt.

Mitarbeiterfluktuation:
Bei uns: 1,4%
Im Rest der von uns beackerten Welt: mindestens 10%

Auslastung (sprich: Belegung der Hotelzimmer)
Hier muss man ein wenig trennen, da die Stadthäuser in Wien und Barcelona naturgemäss besser gebucht sind - Wien: gut 85%, Barcelona knapp 88% und last but not least die auf den ersten Blick unspektakulärste Zahl, nämlich Tirol: rund 68%, was jedoch um so beeindruckender ist, da a) Saisongeschäft und b) der Tiroler Landesdurchschnitt bei etwa 40% liegt.

So, ich geh jetzt mal die Belege schreddern, sonst kommen die mir morgen wieder alle und wollen mehr Geld und das benötige ich doch selbst, um nämlich meine Mutter wieder ausfliegen zu lassen, die ich vorhin erwischte, wie sie mit dem Barkeeper und Obstler Brüderschaft trank, was nicht weiter schlimm wäre, würde sie dabei nicht erzählen, ich hätte als Kind meinen Hamster verbrannt.
Das stimmt zwar im Wesentlichen, allerdings war ich vier, nicht vierzehn Jahre alt
u n d   d a s  w a r   e i n   U N F A L L, verdammte Hacke.

Freitag, 28. Dezember 2012

Brothersteller statt Böller

Sagt mal, nerven euch die mangelnden Verbraucherinformationen auch so?
Kürzlich diese Nummer mit der Adventskalender-Schokolade zum Beispiel: Da bemüht man sich redlich, die Blagen einigermassen winterfest zu kriegen und dann erfährt man so ganz nebenbei mal, dass das Mineralöl darin gar nicht für kalte Temperaturen geeignet war. Falsche Viskosität. Blöde Sache das.
Unseren Autos gönnen wir ein sauberes 5W-30 oder meinetwegen auch 0W-20, wenn wir denn aus Sachsen-Anhalt sind und das System nicht raffen, aber bei den Kindern wird wieder gespart, tssss.

Ich selbst gehe ja nur noch in Begleitung mindestens eines ausgebildeten Lebensmittelchemikers oder Toxikologen in den Supermarkt,weil ich mir ums Verrecken nicht merken kann, welche Zusatzstoffe im wesentlichen Rattengift oder eben doch nur Geschmacksverstärker sind.
Überaus lustig an der ganzen Sache find ich ja, dass genau dieselben Leute, die mir das Rauchen verbieten wollen, beim Futter dann doch eher nicht ganz so pingelig sind und da jeglicher nur irgendwie erdenklicher Dreck drin sein darf und es mir als Verbraucher obliegt herauszufinden, ob das gesundheitsschädlich ist oder sein könnte.
Mir als Allesfresser, der jeden Tag kurz nach dem Aufstehen und einer angemessenen Portion Kaffee sowieso alles Überflüssige Richtung Kanalisation schickt, mag das ja nichts ausmachen, aber wer bitteschön denkt an die Rentner, Kinder und andere Randgruppen?
Keiner.
Genau.
Ausser mir natürlich. Und weil das Jahresende naht, fasse ich hiermit den guten Vorsatz, 2013 mindestens eine  Lebensmittelfabrik in die Luft zu sprengen. Und je einen Politiker jeder Partei.
Dafür böller ich Silvester auch nicht. Versprochen.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

THE KING´S SPEECH

Oft werde ich gefragt, wieso ich so bin. Dabei dehnen die Leute das  "so"  immer unnatürlich und verziehen das Gesicht spür- und sichtbar. Das verletzt mich tief . Denn auch ich habe Gefühle, die über Hunger und Kälte hinausgehen.
Ein sehr probates Mittel ist, diese vor versammelter Mannschaft offen zu legen, indem man eine Rede hält.
Weihnachten, wenn eh alle rührselig und angepisst sind, weil sie arbeiten müssen, hat sich als exzellenter Zeitpunkt für dieses Vorhaben etabliert.
So rief ich meine Schäfchen herbei, liess Sekt und andere leichtalkoholische Getränke kredenzen, um sodann
das grosse Sentiment aus dem Sack, dem weihnachtlichen, rauszuholen.

"Liebe Mitarbeiter (kurze Pause), Kollegen (etwas längere Pause), Freunde (ab dem d schaut man den Leuten penetrant in die Augen und tut so, als ob man ein Tränchen verdrücken möchte), ich danke Euch allen für die geleistete Arbeit, die Loyalität und den Elan. Bevor ich nun zur Übergabe der Bonus-Schecks ko"

Spätestens da wird gejohlt, die Frauen tanzen, die Männer jubeln und die Köche werfen ihre Mützen in die Luft.
Den Rest kann man sich dann sparen.
Heute kommen meine Eltern - sie wollten Weihnachten doch lieber, ich zitiere, "mit den Liebsten" verbringen.
Da brauche ich all die verbliebenen Worte.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Wenn Käpt´n Iglo zum Gebet ruft

Nun, wieder zum einzig wahren Männergetränk zurückgekehrt, will ich den gestrigen Gedankengang um den auslösenden Aspekt erweitern. Allüberall kommen derzeit nämlich die guten Menschen von umme Ecke aus selbiger und seiern die Welt mit ihrem Betroffenheitsgeblubber voll.
Weihnachten, das Fest der Liebe, Geburt des Heilands blablabbersülz.
Schmarrn.
Erstens wäre glaubenskonform der 6. Januar der Tag , wo Gold, Weihrauch und Smartphones verteilt werden, zweitens, und das ist das meiner Meinung nach viel grössere Übel, drängt, so man sich die Mühe macht, Verfasser´s Herkunft zu ergründen, sich der Verdacht auf, dass da die Domina einmal im Jahr Kuschelsex für alle verordnen will.

Die Älteren unter euch werden sich erinnern, dass es da mal eine Art Partei gab, deren Vertreter nach Kreis-, Land-, nun auch den Feiertagen mit Besetzung drohen.
Der kompletten Inhaltslosigkeit nur knapp entronnen, spielen sie jetzt Linkspartei. Nur mit Internetanschluss.
Über den verbreiten sie humanistisches Gedankengut. Toleranz fordern sie gar. Wuiiih.
Ich selber habs ja nicht so mit selbiger. Die eigentlich auch nicht. Nur geb ich das zu. Die nicht.
Empathie ist auch so ein wundervolles Schlagwort. Ich halte mich ja schon für mitfühlend, wenn ich dir ´nen Krankenwagen rufe, nachdem ich dich umgehaun habe. Die nicht.
Ist der Shitstorm ein besonderer, mir grad nur nicht so vermittelbarer Ausdruck von Nächstenliebe?

Wie dem auch sei, wer tagsüber beratend PR, in seiner Freizeit amateurhaft Archäologie und gleichsam Politik betreibt, muss sich schon mal die Frage gefallen lassen, wie er/sie/es dazu kommt, Gedankenkonstrukte von Tiefgang haben zu wollen, die´s über Weihnachten hinaus schaffen, irgendeinen Eindruck beim Leser zu erzeugen.

Sein wir doch mal ehrlich - wer von Toleranz redet, meint meistens doch nur: beisst du mich nicht, ziehe ich dir nicht an den Haaren, Nächstenliebe bedarf irgendwelcher obskuren christlichen oder sonst religiös motivierten Begründung und Empathie bekommt nur, was man versteht.
Warum sollte das kurz vorm Jahreswechsel anders sein?


Dienstag, 25. Dezember 2012

All you can eat

Weihnachten. Wir feiern den Geburtstag von SATURN und DOUGLAS, ein Grossteil der Welt verfällt in Sehnsucht nach Frieden, Liebe und Geborgenheit, die Waffen ruhen für ein paar Stunden, bis die Bekloppten      
sich erinnern, dass man für Öl, Gas, Mais,Weizen, Wasser, Gott, Allah, Jahwe, seltene Erden, Hamburger etc.pp.  ruhig Millionen verhungern lassen und Abertausende in den Krieg schicken kann.
Böse ist immer der jeweils Andere.
Mein Bauch gehört mir.

Wie ich vorhin so eierlikörselig vor mich hin meditierte, da kam mir die Idee, dass die ursprüngliche Weihnachtsgeschichte ja schon falsch angelegt sein muss, sowohl historisch, als auch literarisch.
Wunderglaube, Tränendrüsengedrücke - kurzum: "Mitten im Leben" vor 2012 Jahren.
Da wundert sich einer über Leute, die davon abrücken?

Was kann uns die Story denn heute noch vermitteln?
Dass man einen Krippenplatz bekommt, wenn man angibt, nicht zu wissen,von wem das Gör ist?
Dass die damaligen Schreiber Plinsen waren und nicht wussten, wann der Halleysche Komet da unten in der Gegend so rum- und vorbeifliegt?
Dass Zimermänner eine ziemlich tolerante Auffassung von ehelicher Treue haben?

Eben!

Daher schenkt euch ruhig iPads, Turnschuhe im Gegenwert eines Kleinwagens oder Selbstgestricktes. Wenigstens bei letzterem hat die Altkleidersammlung was davon und der Somali bekommt ´nen hübschen Norwegerpulli.





Montag, 24. Dezember 2012

Was reimt sich auf Markus Lanz?


Weiss ich auch nicht, hab mir aber gedacht, das sei ein gelungener Einstieg, um euch ein wenig zu sentimentalisieren. Und wie sollte das besser gehen, als mit der folgenden kleinen Geschichte, die einige  schon kennen, worauf jedoch in Zeiten wie diesen keine Rücksicht genommen werden kann?

Ich wollte nie erwachsen sein

Die Schneeflocken, gross wie Fünfmarkstücke, fielen schier endlos aus den riesigen grauen Wolken und Jörg fragte sich, wieviel Schnee wohl in der Nacht gefallen sein mochte. Ein halber Meter? Vielleicht sogar ein ganzer? Die Autos jedenfalls waren nur noch als weisse, hügelige Skulpturen wahr zu nehmen. Er musste sich beeilen, denn sonst war Hans wieder schneller und hatte die Einfahrt schon vom Schnee geräumt.
Schnell noch den Schneeanzug übergestreift, Handschuhe an und 'ne Mütze übergestülpt - und dann nichts wie raus. Hans war ein alter Mann, 80 oder so, aber er ging noch jeden Tag in seine Fahrradwerkstatt mit dem kleinen Laden und werkelte vor sich hin. Wenn die Eltern mahnend den Zeigefinger hoben und sagten, das hiesse Herr Blöchinger und nicht Hans, dann zwinkerte er ihm zu und meinte: "A geh, passt scho." Jörg hatte Glück. Heute war der Hans zum Arzt in den Nachbarort gegangen, weil's ihn im Rücken zwickte. So nahm er sich die grosse Schaufel und befreite die ganze Einfahrt von den Schneemassen. Die Kälte machte ihm nichts aus, wusste er doch, dass ihn nach vollbrachter Arbeit eine leckere Tasse Kakao erwartete, von Hans' Tochter, der Pensionswirtin, zubereitet und dampfend heiss serviert. Nach der kleinen Stärkung gings hoch zu den Eltern, die man ruhig, auch wenn sie Urlaub hatten, schon um die Zeit wecken konnte.
Nach dem Frühstück mit frischen Semmeln von einem echten Bäcker, so einem, der noch den Teig anrührt und die Brötchen formt und nicht vorgefertigte, eingeschweisste aufbackt, gings zum Skifahren. Jörg liebte das Skifahren und das Drumherum. Oft stellte er sich zu einem Erwachsenen an den Lift und fachsimpelte ein bisschen übers Material oder das Wachs, was denn wohl bei dieser oder jener Schneebeschaffenheit zu verwenden sei.
Am späten Nachmittag, wenn die Dämmerung hereinbrach, gings zurück in die Pension. Die nassen Klamotten auf die Heizung, den durchgefrorenen Körper in die Badewanne.
Dann hiess es, sich fein zu machen, denn heute war ja Heiligabend und man wollte doch essen gehen. Nicht in die Dorfgaststätte, wie an den übrigen Tagen, sondern in die nahegelegene Stadt. 3 Kilometer durch meterhohen Schnee, weil er ja natürlich nicht auf der geräumten Strasse gehen wollte, so wie die Eltern das taten, wo sie jedoch ein gutes Ziel für Schneeballwürfe abgaben. Mutter grämte sich ob der guten Kleidung, die selbstverständlich völlig eingefroren war. Aber man liess die Kinder, Jörg und seine zwei Brüder, gewähren. In der Gaststätte dann musste man schon einen Platz nahe dem Ofen ergattern, so nass und durchgefroren, wie man war.
Gern hätte der Vater das Essen in Ruhe geniessen wollen, doch die Jungs waren viel zu aufgeregt und drängten zum baldigen Aufbruch, wussten sie doch, dass sie in der Pension die Geschenke erwarteten. Also schnellstmöglich wieder zurück, diesmal auf der Strasse -man wollte ja schliesslich keine wertvolle Zeit mit Klamottenwechsel verlieren- und dann stand man unterm hell erleuchteten Tannenbaum, sang schnell ein paar Weihnachtslieder, bis die Eltern endlich den Startschuss gaben. Und dann flogen sie nur so, die Geschenkpapier- und Schleifchenfetzen. Was mochte wohl in dem riesigen Paket drin sein, auf dem in Schönschrift, Mutter's Werk, "JÖRG" prangte?
Skier und Stöcke. Jawoll. Der Wunschzettel war angekommen. Und da, in dem kleinen? Skistiefel. Und das dreimal. Für jedes Kind eine Garnitur. Schnell angezogen und montiert...und dann wird die Einfahrt runtergerutscht, während sich die Eltern mehr oder weniger an Selbstgebasteltem oder-gemaltem erfreuen.
Danach sitzt man noch eine Weile zusammen, lauscht Weihnachtsliedern und spielt zusammen ein Spiel, bevor die Jungs die Müdigkeit überkommt und einer nach dem anderen ins Bett getragen werden muss. Jörg träumt in dieser Nacht davon, ein berühmter Skirennläufer zu werden und wenn er mal gross sein wird und eigene Kinder hat, dann will er ihnen solche Weihnachtsfeste bereiten.



MERRY X-MAS



Samstag, 22. Dezember 2012

Die am strengsten riechenden Eltern der Welt

Das , meine Damen und Herren, liebe Kinder und Weltuntergangsüberleber, ist der Arbeitstitel einer von mir konzipierten Doku-Soap, die in Kürze Redakteure, Programmdirektoren und Reinigungspersonal aller gängigen Fernsehsender in hellste Aufruhr versetzen wird.
Und da sage noch einer, mit gebrochenen Halswirbeln könne man nicht kreativ sein. Pah.

Zum leichteren Verständnis beginne ich meine heutigen Ausführungen mit einem kleinen Warnhinweis an Menschen, die zu Ausflügen in mexikanische Wüsten mittels MotoCross-Motorrädern tendieren:
Lasst es!
Die Maschinen sind scheisse, Wüste ist scheisse und mit halb durchgezwacktem Genick in selbiger rumzuliegen  birgt auch weniger Unterhaltungspotential, als man auf den ersten Blick annehmen könnte.
Wenigstens hatte ich ein Handy dabei, was für ein Glück - zwar gabs dort keinen Empfang, aber ich konnte damit einen Kojoten vertreiben, der Gefallen an meinen Lederstiefeln gefunden zu haben schien. Hab ihm das Telefon an den Kopf geschmissen. Lobpreiset die Technik!
Nach einer angemessenen Ruhezeit von etwa 8 Stunden beschloss ich, dem Besitzer sein nur leicht defektes Vehikel zurückzubringen und rumpelte relativ frohgemut auf der Karre zurück, wovon der Orthopäde, so er anwesend gewesen wäre, sicherlich abgeraten hätte, jedoch  schien mir die Alternative, nachts von allerlei Getier angeknabbert zu werden, auch nicht erstrebenswerter und so kam ich, müde und auch ramponiert, glücklich am Ausgang der Wüste zu stehen, liess mich vom Krad fallen und  Arzt begutachten.
Der fand, ich sähe noch ganz gut aus für mein Alter, betupfte die augenscheinlichsten Wunden mit einer seltsam riechenden Tinktur, fixierte die leicht aus dem Lot ragende linke Schulter mit einem formschönen Verband und ging wieder schlafen. Ich tat es ihm nach.

Am darauffolgenden Tag verspürte ich zwar einen mässigen Kopfschmerz, liess mir aber, da junge Frauen zugegen waren, nichts weiter anmerken. War eh letzter Urlaubstag, da will man ja schliesslich nicht als Memme in Erinnerung bleiben.

Also bestieg ich das Flugzeug Richtung Heimat und wie wir so über dem Atlantik in heftige Turbulenzen gerieten, da dachte ich zuerst daran, ob es nicht besser gewesen wäre, den Bus zu nehmen und gleich anschliessend, dass das merkwürdige Knacken im Hals schon recht laut war, was der Flughafen-Medizinmann in Madrid, wo eigentlich der Umstieg nach Barcelona geplant war, auch fand und weitergehende Untersuchungen anordnete, an deren Ende die Diagnose doppelter Halswirbelbruch stand.
Unschöne Sache das, vor allem, weil man in der Folgezeit über mangelnde Beweglichkeit klagt und sich lustige Freizeitaktivitäten wie Hell´s Angels in die Brustwarze zwicken erstmal erledigt haben.

Vielleicht erzähl ich demnächst noch ein wenig über differierende Vorstellungen von Privatpatiententum in spanischen Krankenhäusern, verschobenen Hoteleröffnungen und kollabierenden Geldgebern, schönen Krankenschwestern, denen man aber nicht nachgucken kann, weil sich der Hals nicht drehen lässt und ähnlichen Unannehmlichkeiten, aber vorher will ich zurückkommen auf mein wahnsinnig innovatives TV-Format, welches, da bin ich mir sicher, die Fernsehlandschaft revolutionieren wird.

Doch ach, die Zeit, sie rinnt nur so dahin und jetzt geh ich erstmal pennen, grüsse alle Apokalyptiker und Suchenden, sowohl jene, die Sinn, als auch jene, die mich gesucht haben.
Da bin ich wieder, fast wie neu.




Sonntag, 21. Oktober 2012

When will I see you again?

Ihr: So

Oder so:

Und ich: So

Oder so:



 
Fotos von (von oben nach unten) :n-tv.de; adventure-treff.de (WWM-Fake); whv.de; de.toopool.com

Samstag, 20. Oktober 2012

Wer wird Müllionär sucht Frau

Achtung: Dieser Post strotzt nur so vor Arroganz und wurde von einer bekannten Bourbon-Marke gesponsort, der es jedoch peinlich wäre, hier genannt zu werden.

Wobei "peinlich" ein gutes Stichwort ist, genau das wäre es mir persönlich nämlich, wenn ich hohl wie ein Alphorn wäre und das vor 5 Millionen Zuschauern in einer Quizsendung demonstrierte.
Ich schau ja gern WWM, das meiner Meinung nach mittlerweile besser in "Wer wird Zweiunddreissigtausendionär?" umbenannt werden sollte, denn, mal von wenigen angenehmen Ausnahmen abgesehen, tummeln sich dort auf dem Stuhl nur noch Unterbelichtete, denen es nichts auszumachen scheint, sich  vor der versammelten Nation zum Volldeppen zu machen.

Letztens: Ein Kandidat weiss nicht, wo Attilla, der Hunnenkönig geografisch zu verorten ist. Kann passieren. Nicht weiter schlimm. War, soweit ich mich erinnere, ´ne Frage für 32.000 €, wobei man sich schon die Frage stellt, wie es um das Wissen der Redakteure bestellt sein muss. Angemessen wären 2, meinetwegen auch 4000 gewesen.
Jut, also Kamerad Schnürschuh weiss es nicht, will seine Mutter anrufen (weil die so gerne Kreuzworträtsel löst), plötzlich jedoch fällt ihm siedendheiss ein, dass der andere Joker ja Geschichtslehrer ist. Bingo.
Spätestens da hätte er innerlich schonmal ´ne Flasche Sekt aufmachen und sich einen genehmigen können.
Nach dem üblichen von Jauch zelebrierten Geplänkel wirds ernst und als der Zeitdruck immer grösser wird, entscheidet sich der Leerkörper für ein zaghaftes "vielleicht ja Ungarn".
Jo, vielleicht. Vielleicht solltest du aber auch besser keine Kinder unterrichten, sondern Hamstern das Singen beibringen.

Gestern steigt eine junge Dame, deren Liebe zu finnischem Süssgebäck eindeutig tiefer als die zur Geografie oder überhaupt irgendeinem Wissensgebiet zu sein scheint, aus und nimmt 8 Mille mit. Frage: Wo leben 350.000 Menschen, die Deutsch als Muttersprache angeben? Schweiz, Österreich, Liechtenstein oder Italien. Telefonjoker sagt, vielleicht etwas zu zaghaft "Italien", weil wegen Tirol. Südtirol wär´s gewesen. Wollen wir ihm mal nachsehen.
Liechtenstein? Hallo? Das kannste in 10 Minuten durchwandern und dabei noch ´ne Pinkelpause einlegen.
Schweiz? Schonmal was von der deutschsprachigen Schweiz gehört?
Österreich? Meiomeimomei.

Auch immer wieder gut: Einige scheinen irgendwie nicht ganz zu checken, dass die ersten Fragen zum Aufwärmen und Ablegen der Nervosität gedacht sind - und nicht, um dort die Joker zu verballern.
Ja, aber auffem Sofa daheim weiss ich das immer.
Ich habe Prüfungsangst.
Von Fussball hab ich keine Ahnung. (Vom Zeitunglesen, Fernsehen, Internet, Radio anscheinend auch nicht, denn wenn 2 Tage nach der WM gefragt wird, wer neuer Weltmeister ist, dann handelt es sich nicht um eine Fussball- , sondern Frage zum aktuellen Geschehen.)

Um Missverständnisse zu vermeiden - 32.000 ist ein Haufen Kohle, 16 auch, ja sogar 8.000 sind  ´ne Menge Holz, für die all die alten Frauen bei Wordpress und Blogger lange  stricken müssen, aber...
Wie genau heisst nochmal die Sendung, die ja im Übrigen eine unterhaltende sein soll?
Ja genau.

Da treten Menschen an, die Dinge studieren, die kaum einer der Zuseher buchstabieren kann oder Jobs haben, die man früher Eliten zugerechnet hätte und nach 5 Minuten fragen sich die meisten, wie der Dödel da auf dem Hocker ein Projekt managen will und vor allem, wie das Produkt jenes Projekts dann wohl aussehen möge.

Ich habe fertig.
Ok, fast.

Ich fordere RTL und Herrn Jauch, der immer öfter seinen Unmut durchblicken lässt, ultimativ auf, mindestens einen Kandidaten aufzunehmen, für den der Titel der Sendung nicht Utopie, sondern Ansporn darstellt.

Für mich wird WWM immer mehr zu meinem persönlichen "Bauer sucht Frau" - Vollpfosten On Air.
Und deshalb geh ich da nicht hin. So.

Könnt euch wieder hinlegen, mach ich gleich auch.

Komisch, oder? Wenn der Herr Sartre seine Ergüsse mit "Der Ekel" betitelt, ist die Welt hingerissen.

Freitag, 19. Oktober 2012

Hömma, lesma

A.J. Jacobs
Britannica & ich: Von einem, der auszog, der klügste Mensch der Welt zu werden

Dies, meine Damen und Herren, liebe Verschworenen, ist eine Buchempfehlung.
Wer bisher glaubte, er schleppe einen Tornister an unnötigem Wissen mit sich rum, wird sich recht verwundert die Augen reiben, wie jemand, jener A.J. Jacobs nämlich, seines Zeichens Redakteur beim "Esquire", versucht, die gesamte Encyclopedia Britannica, die wohl umfangreichste Wissenssammlung der Welt, durchzulesen.
Oh nö, wie langweilig, höre ich da von den billigen Rängen?
Nundenn, leiht mir euer Ohr und Aufmerksamkeit, denn wir sprechen, also ich spreche und ihr horcht zu, von einem der wohl humorigsten Bücher, die in den letzten 100 Jahren über die Ladentheke gegangen sind.

Die EB umfasst etwa 33.000 Seiten, eng bedruckt, wie es sich für ein ordentliches Nachschlagewerk gehört und die hat unser guter A.J. tatsächlich durchgeackert. In einem Jahr (!).
Ob ihn die Figur des Autodidakten in Sartre´s "Der Ekel" dazu inspiriert hat, kann ich nicht sagen, halte es aber für durchaus denkbar.
Jetzt müsste ich eigentlich auch noch das Skript Sartre´s, dem nicht ganz umsonst das Attribut "Hauptwerk des Existenzialismus" angeheftet wurde, empfehlen, fürchte aber, dass es nur sehr spärlich mit witzigen Szenen, Dia- oder Monologen und Handlungen gespickt ist und somit für die Spass-Generation wenig bis überhaupt nicht geeignet.

Obiges sehr wohl. Man kommt aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus. Schenkelklopf-Pointen sucht man zwar vergebens, aber dafür hat man ja sowieso andere, meist geringfügig plattere Komödianten.
Der Leser wird mitgenommen auf eine wahrhaftige Odyssee von A-Z, durchlebt die Qualen des Autors zwar nicht, entwickelt jedoch eine ungeheure Empathie für ihn, die der gleich ausnutzt, um den Aufgewühlten zu bespassen.

Prädikat: Genial.

Hab mir gedacht, wieso nur immer ich euch traktieren soll, tut´s doch mal selbst!
Morgen verrat ich dann, wenn ihr euch gut führt, was das alles mit der bereits erwähnten Unterhaltungssendung zu tun hat. Vielleicht kau ich aber auch noch ein wenig auf diesem Thema rum. Oder auf dem Felix B. Aber der ist bestimmt schon ziemlich zäh, so mit 43.

Für 49, nämlich Cent, bekommt man die Schwarte gebraucht beim Urwaldfluss-Höker.
Ein lohnendes Geschäft.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Wer wird Zweiunddreissigtausendionär?

Irgendwie bin ich viel zu optimistisch für diesen Planeten. Mit der Absicht im Hinterstübchen, jedem rätseltechnisch richtig Liegenden einen Keks zu spendieren, übte ich gestern Mässigung und reduzierte meinen eigenen Bisquitverbrauch auf ein absolutes Minimum. Da fällt mir ein: Ich twitterte ja auch mal: Die 4. Tafel Schokolade heute. Auf meiner Beerdigung werden lila Kühe weinen.

Um nicht weiter als unbedingt nötig abzuschweifen, kaufe ich einen bis mehrere Vokale und löse:
Tenzing Norgay hiess der Sherpa, der mit Sir Edmund Hillary als Erster den Mount Everest bestieg und das war die Frage, die Prof. E. Freise zum ersten (damals noch D-Mark) Millionär bei WWM machte.

Und ich hab´s gewusst. Jawoll. Strike. Also nicht, dass der Freise, sondern der Norgay und zwar bevor da irgendwelche a, b, c oder d´s eingeblendet wurden und somit hätte ich die Million verdient gehabt, aber  ich war ja nicht da, sondern musste die Patte im Schweisse meines kettenölverschmierten Angesichts verdienen.

Die Geschichte dazu ist in etwa diese:
Ich sass nämlich damals mit meiner Crew im Backstagebereich einer nicht genannt werden wollender Veranstaltungshalle, wo wir auf den Beginn des Konzerts eines noch weniger genannt werden wollenden Künstlers warteten, der sich aber ein wenig verzögerte, weil er, der Künstler nämlich, ein wenig indisponiert war. Keine Frauensachen.
Also schauten wir fern, wo sich die Herren Freise und Jauch mittels Fragenkatalog duellierten.
Nun wollten es aber der Zufall und übermässiger Erfrischungsgetränkemissbrauch so, dass just kurz vor der alles entscheidenden Frage meine Blase auf Entleerung bestand und keinen Aufschub duldete.
Wie ich den Raum wieder betrat und grad noch so die Frage mitbekam, rief ich: "Tenzing Norgay!", was aber nichts weiter zu bedeuten hat, da ich des öfteren Weisheiten in den Raum werfe, die in etwa auf die selbe Verwunderung stossen.
40 Augenpaare schwenken in meine Richtung, als "Tenzing Norgay" als Lösungsmöglichkeit aufpoppt, ein heftiges Raunen setzt ein, als die Lösung bekannt gegeben wird und weil grad kein Konfetti zur Hand war, bewarf man mich mit Schäkeln.
Wenn ihr vom Googeln zurück seid und wisst, was Schäkel sind, dürft ihr euch fragen, wieso ich a) noch lebe, b) mich wohl öfter so fühle, c) noch nie bei WWM oder Vergleichbarem war oder d) was die Überschrift zu bedeuten haben soll.
Ihr habt nur noch den Telefonjoker, aber da ist ständig besetzt.

Morgen klären wir dann d) auf, weil mich jetzt der Hunger plagt und der Post sonst zu lang wird und das wollen wir den aus aller Welt mit Zwischenstopp Sauerland Zugereisten  nicht zumuten.
Und da sage noch einer, ich sei böse - pfoll liep bin ich, passe mich sogar Niveau und Aufmerksamkeitsspanne ausgewählter Leserschichten an.

Es wird um Konfettiwurf in den nunmehr wieder frei zugänglichen Kommentarbereich gebeten.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Herbstimpressionen

Pfffft, seid ihr aber reingefallen, gelle?

Natürlich werde ich hier und jetzt nicht schreiben, was für ein durchwachsenes Wetter grad  herrscht, wie´s abwechselnd schneit und regnet, zwischendurch die Sonne mal rauskommt und ich tagsüber trübsinnig am Fenster hocke, weil es noch mehr als 1 Woche hin ist, bis ich in den wohlverdienten Urlaub abdüse.

Vielmehr kümmern wir uns heute um Labels, die ja  bei Einigen durchaus das Salz in der Buchstabensuppe ausmachen sollen, wie erst kürzlich vermeldet wurde.
Ein paar gibt es schon:

  • bei D´Artagnans daheim - da wird es um Helden, Vorbilder, coole Typen gehen (vormals im alten Blog unter ViaE gelaufen)
  • Gästebuch - reserviert für -na, wer weiss es?- genau, Gastbeiträge. Andrea, Luisa, Günther Grass und Frank Schätzing haben schon zugesagt, am Dalai Lama bin ich dran.
  • Selbstfindung - da wird den Leuten, singularen wie auch gruppös auftretenden, der Kopf gewaschen und die Achselhaare geföhnt.
  • weia - Äquivalent zu  "alle doof", hat berechtigte Hoffnung, schon in Kürze am fettesten in der Cloud aufzuscheinen.
  • Yiehaaaa - hmmm, über dessen weitere Verwendung habe ich mir bislang wenige bis überhaupt keine Gedanken gemacht. Wird vielleicht eingesetzt, wenn etwas völlig Neues, Aufregendes seinen Anfang nimmt. (Ich wette, den hat keiner adhoc geschnallt. Keiner)
In Planung und damit kurz vorm Wiedereintritt in die Stratosphäre (böses Thema, pfui):

  • Ernte 23 - darunter wird der Autor, der übrigens nicht weiss, ob´s schon bemerkt wurde, hie und da als Cityslicker firmiert, seine erfolgreichen Bemühungen schildern, junge Frauen ins Bett oder doch zumindest an den Herd zu bekommen. Für anglophile Hamburger könnte in diesem Zusammenhang auch HARVEST-EHUDE eine sinnvolle Alternative sein.
  • Ach siehste, da oben steht´s ja schon: Cityslicker. Es muss mit heftigem Auftritt von Selbstironie gerechnet werden.
  • Lö Föhjetong -  hier werden zukünftig kulturelle Highlights verwurstet, Schrift-, Schau- und Selbstdarsteller seziert und  begraben.
  • Wir sind Helden - besonders hervorstechende Vollhonks der Bloggosphäre. Dürfte recht gross werden, die Schrift da in dem Wölkchen.
Weitere Vorschläge, die wie immer nicht honoriert, ja nichtmal anerkannt werden, senden Sie bitte wahlweise an den Papst, Harald Schmidt, Vladimir Putin oder Dieter Nuhr. An letzteren nuhr, weil der mal wieder ein paar gute Gags gebrauchen könnte.
Ich bin da nicht so. Ich kann teilen. Und zwar euch mit, wie jetzt ein ordnungsgemäss befülltes Glas JD auf seine Leerung wartet.
Dem Ruf will ich mich beugen.

Apropos beugen: Ich muss mich, die neue Zeit will es so, dem Diktat der neuen Medien beugen und Dingens hier, wie sagt man noch, achja, Wörters und ganze Halbsätze bilden, um sie anschliessend dehnen und beugen zu können. Das brachte die Welt an den Abgrund und mich zu der Frage, wie´s um eure Reader Credibility bestellt ist. Wer weiss, ohne zu googlen oder Oppa zu fragen, was dieser Tweet bedeutet?

"Tenzing Norgay. Ohne Lösungsvorschläge. Ohne Joker. Ich damals. Aber mich fragt ja keiner."

Nicht schummeln. Ich mach jetzt mal die Moderation an.
Wer mogelt, wird vom Blitz erschlagen, beim Sch...unkeln. Garantiert.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Ein Abgesang

Nach kurzem, wenngleich heftigem Studium der zerklüfteten Bloglandschaft, die sich ja gerne und immer wieder mal in Gedankenwelten begibt, die ihr fremder nicht sein könnten, muss ich euch leider eine bestürzende Mitteilung machen:

Diese Welt ist nicht mehr zu retten!

Hatte ich nicht kürzlich noch erwähnt, wie das humane Wesen immer und überall versucht ist, alles in Relationen zu setzen? Man kann und darf getrost unterschiedlicher Meinung über BAUMGARTNER´S JAHRHUNDERTSPRUNG sein, allerdings sollte beim Herstellen und Ableiten von Zusammenhängen gelegentlich drauf geachtet werden, welche Synapsen da verknüpft und beansprucht werden.

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wer glaubt, über einen hohen Intellekt zu verfügen, gar ganze Bücher schreibt und sich zum Filosofen berufen fühlt, dem sei angeraten, erstmal zu lernen, wie Menschen ticken.
Wenn jemand nicht gerade so genial ist, dass er in seinem eigenen Parallel-Universum durch die Gegend paddelt, dann braucht er Vorbilder, Vorreiter, Helden, denen nachgeeifert wird, die einem aber auch an einem bestimmten Punkt zeigen, wo die eigenen Grenzen sind. Das ist gut für den Menschen, einerseits fördert es den Ehrgeiz und andererseits hält es ihn davon ab, Unmögliches erreichen zu wollen und damit wahrscheinlich zu  scheitern.
Je jünger man ist, desto mehr, da -ich bitte an dieser Stelle ausdrücklich um Korrektur, falls ich mich irre-
für gewöhnlich ab dem späten Kleinkindalter gemerkt wird, dass die engsten Bezugspersonen  diese Funktion wohl doch nicht so pralle ausfüllen können.

Als Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat, war ich nicht ganz 6 Jahre alt und danach wollte ich nur noch eines: Astronaut werden. Später hat mir einer von diesen damals arg verbreiteten Desillusionskünstlern, die wir gemeinhin Lehrer nennen, erklärt, welche Voraussetzungen erfüllt werden mussten, um diese Welt zu verlassen und in andere vordringen zu können.
Ich schwenkte um auf  Pelé, später Nietzsche, kurz drauf John F. Kennedy.
Schaut mich heute an: Ein einsachtundzwanzig grosser Baggerfahrer, der in seiner Spezialanfertigung  den Gedankenboden durchpflügt und Kartenhäuser einreisst.
Bitte wartet einen Moment, ich muss kurz meine Tränen trocknen.
Danke.

Jedenfalls, um die Aufmerksamkeit wieder auf oben Erwähntes zu lenken, würde ich meine imaginären Kinder niemandem anvertrauen, der behauptet, ein Extremsportler sei ein schlechtes Beispiel für die Jugend und das Ereignis hätte viel zu viel Aufmerksamkeit erhalten - was er sinnigerweise in Zusammenhang mit der fehlenden  für die Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises setzt.
Ohne jetzt genauer auf die beiden ausgezeichneten Wissenschaftler eingehen zu wollen, da ich deren Werk nicht kenne, erlaube ich mir festzustellen, dass genau die Art von Forschern und Lehrern uns, sprich die Welt und deren Einwohner, in genau die Scheisse geritten hat, aus der mittlerweile bestenfalls noch die Haarspitzen rausgucken.
Dafür gibts dann auch noch Auszeichnungen und Ehrungen. Moralisch unterstützt von Schmalspurdenkern wie solchen Blogautoren.

Manchmal möchte ich einfach aufgeben...hab ein bisschen was auf der hohen Kante, das könnte prima eingesetzt werden, um sich in der Südsee niederzulassen und  die Eier  kraulen zu lassen. Den ganzen lieben langen Tag lang.

Ich möchte mehr Vorbilder, bitte!

Nachtrag: Bei uns schneit es, das macht mich immer so melancholisch, also, ausser im Winter.
Daher heute so gemässigt.




Montag, 15. Oktober 2012

LAST SPACE COWBOY

"Ein Held trägt keine Windeln!"
(Felix Baumgartner auf die Frage, ob es Massnahmen gäbe, wenn er denn mal gross müsse während des Spacejumps)

Und in ein paar Tagen werden wieder Spinner daherkommen und behaupten, das hätte gar nicht stattgefunden, weil seine Ohrläppchen gar nicht vibrierten, die Stratosphäre viel zu blau und bestimmt
gefotoshopped war oder er in Roswell doch mit den Aliens hätte zusammenstossen müssen.

Die Fakten, soweit bekannt, leider z.T noch nicht verifiziert:
  1. Absprunghöhe: 39045 m
  2. 4 min 20 freier Fall
  3. Höchstgeschwindigkeit: fast 1343 km/h, was etwas mehr als 1,2 Mach entspricht
  4. Sein Alter: 43 Jahre
  5. Nationalität: Österreicher
Der letzte Punkt lässt auch mich grad ein bisschen an der Wahrhaftigkeit des Gesehenen zweifeln.
Aber nicht lange.
Für die Einen ist er nur ein Verrückter, für mich einer der letzten Abenteurer. Übrigens auch ein glänzender Unternehmer. Wollt´s nur mal gesagt haben.


Wenn mir einer 50 Millionen bietet, wenn ich einen Red Bull austrinke, wär ich sofort dabei.
Tandemsprung, Felix?

Sonntag, 14. Oktober 2012

Once upon a time...

da kannte ich einen Mann. Ich will dir, du blöde Zicke da draussen, etwas über ihn erzählen. 7Jahre war ich alt, meinen Vater hatte ich da schon 5 Jahre nicht mehr gesehen. Aus dem Staub gemacht hat er sich, der Mistkerl. Aber da schleppte meine Mutter eines Tages einen neuen Typen an. So einen hatte ich noch nie in echt gesehen. Ein Bär, gross und stark, Haare bis zur Hüfte und an jedem Finger mindestens ein Ring. Zu denen konnte er dir Geschichten erzählen, jeden Tag neue und du wusstest nicht, welche davon wahr oder erfunden waren.
Meine Mutter hat es nicht lange mit ihm ausgehalten, ich vermute, dass sie sich auch immer gefragt hat, welche seiner Geschichten wahr oder erfunden waren. So sind Erwachsene nunmal. Als Kind brauchst du dir da noch keinen Kopf drüber machen. Ich war einfach nur traurig, aber ich konnte ihn  immer noch treffen, da ich ja wusste, dass er da arbeitete, wo  Konzerte stattfanden.

Später, ich war 12 oder 13, liess das nach, zuerst sah ich ihn nur noch zweimal die Woche, dann vielleicht einmal im Monat und irgendwann gar nicht mehr. Ich hatte andere Interessen.
Mit 16 kam ich in eine Clique, Drogen machten die Runde. Und ich immer mittendrin statt nur dabei.
Mit 19 hätte mein Leben fast in einer schäbigen Kellerwohnung geendet.

Du hörst mir schon noch zu, oder?

Gut. Als ich nämlich aus dem Koma erwachte im Krankenhaus, da stand er da. Ein Anruf hatte genügt.
Ich machte Entziehung, ein bisschen Therapie und als er mich das nächste Mal besuchte, fragte er, ob ich mitkommen wolle. Nach Barcelona. Raus aus all dem.

Und wie ich wollte. Ich lernte seine Freundin und seine Mitbewohnerin kennen, 2 junge Frauen, die wie grosse Schwestern wurden. Und ich lernte ihn wieder kennen, wobei, so schwer war das nicht, man musste sich nur gut erinnern.

Wir haben viele, wenn nicht sogar unzählige Gespräche geführt. Weisst du, wie das ist, wenn dir endlich mal einer zuhört? Dich nicht vollschwallt, sondern Sachen sagt wie: "Ich kann dir meine Welt erklären, deine musst du dir schon selbst erklären. Wenn du willst, dann helfe ich dir dabei."

Das tut er hier in seinen Blogs schon die ganze Zeit und nur weil du zu dämlich bist, das nicht zu erkennen, nimmst du dir raus, ihn zu ignorieren oder gar beschimpfen?
Dieser Mann reisst sich seit 30 Jahren für Leute wie dich den Arsch auf.

Dir gefällt dein Chef nicht? Warum lässt du dir das dann gefallen? Warum wirst du nicht selbst Chef?
Ich sag es dir: Weil du es nicht kannst. Weil du nicht zuhören willst. Weil du dich und deine Zipperlein für oberschlau und oberwichtig hältst.

Du willst dich mit ihm vergleichen? Viel Spass. Ich jedenfalls habe noch niemanden getroffen, der so klug ist und handelt wie er. So gelassen. So kreativ. So nachsichtig. Aber auch so fordernd. So zielstrebig.

Eins noch, Heulsuse: Mit deinen Schicksalsschlägen solltest du ihm besser nicht kommen. Oh, er wird sie verstehen, das sicher, aber bring ihn lieber nicht dazu, von seinen anzufangen.

Selbstmord  der vom Vater missbrauchten Freundin, da war er Mitte 20, hat sie vom Strick abgeschnitten (hast du solche Bilder im Kopf?), Knast danach, weil er den Typen halbtot geschlagen hat, weiter 4 oder 5 Freunde, von denen keiner älter als 24 war, durch Arbeitsunfälle verloren, Scheidung, Konkurs...soll ich noch weitermachen? Vor etwas mehr als 2 Jahren dann ist seine hochschwangere Freundin vom Bus überfahren worden.
Willst du da wirklich deinen Pippifax dagegen setzen?
Ich habe ihn danach gesehen, diesen Koloss von Kerl, wie er innerhalb von nichtmal 2 Stunden komplett in sich zusammensackte, als ob man ein Hochhaus gesprengt hätte.

Flennt er dir die Ohren damit voll?
Nein? Oh, nanu!
Vielleicht ist er doch so ein bisschen anders und was er dir zu erzählen hat, auch. Könnte ja sein.

Was seid ihr bloss für Ignoranten. Ihr kotzt mich an. Er schickt mir öfter Links, was ich mir mal anschauen soll. Wie da rumgeheult wird, wie Leute die Klappe aufreissen, wie gut sie doch zwischen den Zeilen lesen können und wie supi das doch alles geschrieben wäre. Einen Dreck ist es. Ihr igelt euch ein in eine Scheinwelt und sucht nach Aufmerksamkeit bei euren Mitbewohnern.

Du glaubst, ich sei befangen? Weil ich ihn liebe? Ja, das tue ich, verdammt nochmal und wenn du zuhören könntest, dann würdest du das auch.

Ich vestehe nur zu gut, wie ärgerlich ihn das alles macht, eure Naivität, mit der ihr euch zu Sachen äussert, von denen ihr nicht die Spur einer Ahnung habt.

Ver**sst euch.



(Tscha, so klingt das, wenn man sie mal loslässt, hui, furios, gelle?)

Gastbeitrag von Andrea, der eigentlich als letzter Beitrag auf dem alten Blog erscheinen sollte und von mir einige Kürzungen und Entschärfungen erhalten hat.

Samstag, 13. Oktober 2012

Wir baschteln uns ein Blog

Gestern, es muss so um 1 Uhr nächtens gewesen sein, überkam mich die geistreiche, wie ich finde, Idee, Andrea, die Tochter, die stiefe, telefonisch zu kontaktieren.
Die dusselige Frage, ob ich wüsste, wie spät es sei, wurde sodann zur Seite gewischt und durch eine schlüssige Argumentation ersetzt, warum just der Moment gekommen war, ein neues Blog zu kreieren.
Keiner knüpft ja so schöne Kausalketten wie meinereiner und so war schon nach einer relativ kleinen Flut von Schimpftiraden der eh nur geheuchelte Widerstand gebrochen.
Und keiner ist IT-technisch so daneben wie ich. Muss man nur glaubhaft genug versichern können.

War sie letztens noch ziemlich verärgert, weil ich ihr Verlangen, den letzten Post auf dem alten Blog veröffentlichen zu dürfen, abwies -klang zu sehr nach Nachruf, leider nicht aufs Blog, sondern auf mich-, so fing sie doch recht schnell Feuer, stormte ihr Brain und befand, ich sei das letzte Einhorn, was ich aber zu sexistisch fand.

"Letzte" war gut, echt, aber dem Einhorn musste der Umschnalldildo entfernt werden.
"Sie nannten ihn Pferd", schöner Film ansich, Vorreiter auf dem Gebiet des Nippelpiercing und doch schon bloggistisch vergeben, der Titel. Bestimmt so´n Einsfuffzich-Lappen mit Bierbauch, aber egal, machste nix dran. Nun, wo der Zossen schonmal da war, setzten wir ´nen Cowboy drauf. Prärie vermieden wir, weil dann hätts bestimmt wieder böse Mails von den Knödelakrobaten  hier gegeben und auf der Suche nach einem geeigneten Untergrund stiessen wir auf den Asphalt. Gabs ja auch mal  ´nen Film.
Bildchen gesucht und gefunden, bei diversen Blog-Anbietern nach optisch anregendem Hintergrund gefahndet und nach 2 Stunden völlig spontan entschieden, doch bei Blogger zu bleiben.

Da samma.
Jetzt dürfen alle mal *patpat* in Andrea´s Richtung machen, denn sie zeichnet für diese Komposition verantwortlich, lässt ausserdem schön grüssen und sich die Möglichkeit offen, mir eines Tages Tranquilizer in von ihr festgelegten Dosen verabreichen zu dürfen.
Gute 1000 km räumliche Entfernung haben in gewissen Momenten gewisse Vor-, hinundwieder auch Nachteile.
Lassen wir mal so stehen.
Hab ihr versprechen müssen, sie beim nächsten Mal von der Kette zu lassen.
Also benehmt euch lieber ordentlich.

Dazu gehört auch, dass jeder, der hier im Blogroll landen möchte, mir den Link seiner Behausung schickt, wenns irgendwie geht, leserlich. Es sollten sich vorrangig diejenigen angesprochen fühlen, die im alten Blog durch Noch-Anwesenheit im dortigen Verzeichnis glänzen.
Werde auch 2 pw-geschützte aufnehmen, mit denen müsst ihr euch dann selbst rumkabbeln, unter welchen Umständen sie bereit wären, die Codierung zu verraten.
Die, also alle aus diesem Absatz, wiederum dürfen auch mich verlinken.

Der Rest der Welt sollte mich vorher fragen, weil sonst muss ich wieder böse werden, Andrea macht euch lang oder Seuchen und Viren werden über euch kommen.

Morgen machen wir uns dann Gedanken um Labels.
Weil ich Trottel ja vorschnell mein bestes verschenkt habe.
Nu steh ich da, so ohne.
Geht doch nicht.

Freitag, 12. Oktober 2012

Yiehaaaa


Und schon geht´s weiter im Text. Folgt mir auf dem grossen Treck. Es werden Haupt- und Nebendarsteller sowie Komparsen gesucht. Cowboys, Indianer, Sheriffs und Saloonnutten. Viehdiebe werden aufgeknüpft, Falschspieler geteert und gefedert.
Join the ride
But don´t forget:
Do not forsake me!



Bewerbungen (Setcard nicht erforderlich) bitte ins Kommentarfeld. Bitte nur ernstgemeinte Zuschriften. Danke. Alle anderen können weitergehen, hier gibts nichts zu sehen.